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Haggard

Tales of Ithiria


Info
Musikrichtung: Epic Metal

VÖ: 29.08.2008

(Drakkar)

Gesamtspielzeit: 43:00

Internet:

http://www.haggard.de



Haggard goes fantasy

Das Haggard in einer Klasse für sich spielen was epischen und orchestralen Metal betrifft, das dürfte inzwischen jedem klar sein. Dieses bestätigen sie auch mit ihrem neuen Album Tales of Ithiria, dem ersten seit einer vierjährigen Pause - allerdings nicht ohne kleinere Abstriche...

Im Gegensatz zu vorherigen Erzählungen taucht Asis Nasseri auf dem neuen Album nun in eine Phantasiewelt namens "Ithiria" ein, die ihm als Erzählfolie für den ewigen Widerstreit des Bösen gegen das Gute dient. Da mir leider die Texte fehlen, kann ich nicht sagen, ob ihm diese Reise nun wirklich gelungen ist oder wir hier nur einen Tolkien- oder klassischen Sagen-Abklatsch vorfinden. Dieses Urteil sei also schon einmal den geneigten Hörer überlassen...

Musikalisch bleibt eigentlich alles beim Alten: Deftige grunts, weibliche und männliche, klassische Gesangsstimmen, majestätisch-orchestrale Arrangements, dazu fette Gitarren und Bässe und treibende Schlagzeugrhythmen von Mike Terrana (Rage, Yngwie Malmsteen ); dessen Stimme findet sich auch als Erzähler der Geschichte von Ithiria. Das alles sollte dem Haggard-Fan sagen: Definitiv zugreifen!

Neben jenem Facettenreichtum und all dem anderen, was wir an Haggard liebgewonnen haben, bleibt aber ein kleiner, schaler Beigeschmack: Nicht nur ist Tales of Ithiria mit etwa 43 Minuten ein nur durchschnittlich langes Werk geworden, von dieser Zeit sind auch die allzu pathetischen Erzählbögen und Interludien abzuziehen; hier ist es dann wohl des Epischen etwas zuviel, und die Grenzen zwischen Epos und Kitsch sind ja durchaus fließend. Des weiteren findet sich mit "Hijo de la Luna" ein Cover, das zwar nicht schlecht ist, aber sicherlich auch nicht das highlight des Albums!

Fazit: Haggard ist und bleibt Haggard, und mit Tales from Ithiria haben sie ihre Sonderstellung nicht nur innerhalb der Metalszene ein weiteres Mal unterstrichen. Ob der eingeschlagene Fantasy-Weg allerdings der richtige ist, bleibt abzuwarten; meiner bescheidenen Meinung nach ist er nämlich der Grund für die musikalischen Abstriche (s. o.). Insofern: Reinhören, Haggard genießen und den Rest ruhig ausblenden...



Andreas Matena



Trackliste
1The Origin1:59
2 Tales of Ithiria8:09
3 From deep Within0:28
4 Upon fallen Autumn Leaves6:39
5 In des Königs Hallen2:06
6 La Terra Santa4:57
7 Vor dem Sturme0:37
8 The sleeping Child6:12
9 Hijo de la Luna4:22
10 On these endless Fields1:06
11 The hidden Sign6:25
Besetzung

Asis: vocals, guitars


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