Musik an sich


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A Whisper In The Noise

Dry Land


Info
Musikrichtung: Alternative Rock / Postrock

VÖ: 05.10.2007

(Exile on Mainstream Records)

Gesamtspielzeit: 54:46

Internet:

http://www.sanagimusic.com
http://www.sanagi.co.uk


Was für ein Album! Volle Punktzahl! Kauft es oder verpasst ein Highlight des Postrocks, eine der besten Alben aus dieser Richtung seit Talk Talk ihr Spirit of Eden veröffentlicht haben.
Nun gut, wollen wir zuerst einmal die Fakten rauslassen. Die Band kommt aus Hanska, Minnesota und ist im wesentlich das Projekt von West Thordson, der alle Songs schreibt und die Gruppe auch auf allen bisherigen Alben (drei waren es bisher) immer neu um sich gruppierte. Das Album ist über ganzer Länge sehr getragen, traurig. Man hört die Atmosphäre, sie ist in jedem Song greifbar und, so man will, erdrückend, jedoch erdrückend schön, den tiefe Melancholie bringt ja oft die schönsten Melodien zu Tage.

Umgesetzt werden die Songs zumeist mit einem Grand Piano, dazu gesellt sich sanftes Schlagzeugspiel, leiser, aber tiefer Bass, Violinen, Cellos, gesamplete Chöre würzen die Atmosphäre. Man hört die Finger über die Saiten der Gitarre rutschen, und man meint, den Raum wo aufgenommen wurde spüren zu können. Im ersten Song dominieren wundervolle Gitarrenfiguren zu Piano, der Dritte besitzt die sehnsuchtsvollste Violine, die ich seit langem gehört hab. Der Song verliert sich in dunkler Atmosphäre, wird jedoch durch einen lieblichen Chorus konterkariert.

Nach einigen überleitenden Geräuschen (die das ganze Album über präsent sind und die Atmosphäre so noch dichter macht) schlägt dann ein härteres Piano an und der vierte Song schein auf einen straffen Rock zuzugehen, jedoch bleibt es ein fasst klassischer Wettlauf zwischen Piano und Schlagzeug und lauten Moll Tönen und leisen Zwischentönen. Der folgende Track besteht aus einer sich wiederholenden, traurigen Gitarrenfigur, einer wiederum sehnsuchtsvollen und verlorenen Violine sowie ebenso verlorenen Pianotönen. Ein ebenso traurige Piano, nur etwas voluminöser eröffnet dann Song sechs, der etwas ausbricht. Denn nach der fast zweiminütigen Einführung mit fast klassischem Klavier, das immer mal wieder aufbegehrt um dann wieder ruhiger zu werden bricht eine kleine Kakophonie aus Schlagzeug, Bass und Gitarre aus und auch der Gesang ist nicht mehr getragen und klar sondern aggressiv und verzerrt. Man kann diesen Gefühlsausbruch nicht beschreiben, als Vergleich fallen mir wirklich nur Talk Talk oder aber auch die Dresden Dolls auf Ihrem ersten Album ein.

Auch das nächste Stück ist noch von dröhnender Gitarre geprägt, gewinnt aber durch den wieder normalen Gesang und das Piano wieder mehr Songstruktur. Ich würde hier nun am liebsten alle weiteren Tracks beschreiben, denn es gibt da nach weiter diesen Ritt zwischen zerrissener Traurigkeit und purer, melancholischer Schönheit. Hervorheben möchte ich jedoch lediglich noch den letzten Song, den ich, wenn ich Ihn selber geschrieben hätte, am liebsten einer ganz besonderen Person widmen würde. True Love will find you in the end ist einfach nur wunderschön, der Text berührt zusammen mit der Musik.

Der Band ist ein ebenso mutiges wie tolles Album gelungen. Man braucht die rechte Stimmung für das Album, aber im rechten Moment ist dies ein Stück Musik, das auch in 50 Jahren nichts von seinem Glanz verloren haben wird. Das ich schlussendlich doch nicht die volle Punktzahl gegeben hat, liegt daran, das ich von dieses Jungs noch einiges erwarte.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1As we were5:39
2Awaken to winter3:03
3A new dawn6:32
4This time it is5:30
5I Will3:41
6Sons4:54
7Araament5:08
8You, the ophran4:27
9Beauty´s grace7:49
10Go now4:39
11True love will find you in the end3:24
Besetzung

West Thordson – Gesang, Piano, Gitarren, Elektronik
Matt Irwin - Schlagzeug


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