Musik an sich


Reviews
Zhorn - Z comes first
Generation Records/ Al!ve
Melodischer Prog
Trackliste:
Z (5:25)
Of Swords and Kisses (4:45)
Turned for Misery (4:07)
White Blanket (3:33)
Sitha's Dance (4:31)
The fair Game (9:36)
Privat Ghost (4:09)
Man of 1000 Words (4:28)
What I feel today (4:31)
Not enough (4:22)
A´Laube d´un Soir (3:41)

Anfang der 80er tauchte die österreichische Pop-Band Opus mit dem Überflieger "Live is live" und dem Nachfolger "Rock on the Rocks" als eine Art Two-Hit-Wonder in den Charts auf. Bei diesen beiden Stücken hielt die Band die Balance zwischen rockiger Power und poppiger Eingängigkeit hervoragend. Das weitere Material verlor sich dagegen in der Belanglosigkeit nichtssagender Pop-Nummern. Zhorn befinden sich zumindest in ihren poppigen Momenten ("The fair Game") in großen Nähe zu diesem fast vergessenen Act. Anders als die Alpenpopper bewahren sich Zhorn aber durchgehend vor besagtem Absturz in die Belanglosigkeit. Nur gelegentlich ("Man of 1000 Words") befürchtet man kurzzeitig, dass jetzt in diesem Sinne übergetreten wird.

Dass Zhorn grundsäzlich in einer anderen Liga als Opus spielen, liegt aber daran, dass der leichtfüßige Pop-Rock nur eins von mehreren Standbeinen ist. Generell erhalten sich Zhorn eine erheblich rockigere Basis, die auch schon mal an Gary Moore zur Wild Frontier-Zeit erinnert, bauen häufig proggige Versatzstücke ein, die die CD durchgängig interessant bleiben läßt, spielen mit folkigen Melodien und gönnen sich auch den Glamour zeitgenössischer Lloyd-Webber-Musicals (Webber).

Anspielen sollte man die CD am besten in der ersten Hälfte bis zum Longtrack "The fair Game", da die Qualität danach doch etwas nachlässt. Besonders zu empfehlen ist der Opener, der fast alle beschriebenen Elemente in sich vereint, das schmißige "Of Swords and Kisses" und der sich dramatisch steigernde "Sitha's Dance".

15 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

Bereits erschienen

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