Vein

Roots


Info
Musikrichtung: Jazz

VÖ: 18.03.2022

(Kartel / Bandcamp)

Gesamtspielzeit: 44:30

Internet:

http://www.vein.ch


Ich bin weder Klassiker noch Jazzer – und somit sicher nicht die Idealbesetzung für die Review dieser durchaus spannenden Scheibe. Denn wenn sich das Jazz-Trio Vein auf die Suche nach Our Roots macht, dann suchen die drei Herren nicht in den 20er oder 50er Jahren in irgendwelchen amerikanischen Jazz-Kellern, sondern sie steigen in die europäische Klassik ein und lassen sich bei ihren sieben Stücken von – in dieser Reihenfolge - Scriabin, Strawinsky, Bartok, Beethoven, Mozart, Henze und Mussorgsky inspirieren, nehmen Themen der Klassiker auf und lassen sie im völlig neuen Kontext leuchten.

Eins ist dabei sehr eindeutig. Die Ursprünge werden so deutlich verlassen, dass Our Roots ein eindeutiges Jazz-Album ist und kein Klassik-Jazz-Crossover.

Es dürfte in der Natur der Sache liegen, dass die von Strawinsky, Bartok und Mussorgsky inspirierten Stücke etwas verkopfter wirken und für den Nicht-Jazzer/-Klassiker einige Anstrengung beim Hören mit sich bringen, während der perlende Jazz von „Luce“, das eher ruhige „The lovely Image“ und das nett fließende „Betting Angel“ recht angenehm zu hören sind.

Zwischen den Fronten steht das von Beethoven inspirierte „This is Beat-O-Vein“. Am Anfang scheinen sich die Jazzer für die Ohren des Laien beim Improvisieren etwas zu verzetteln, dann aber grooven sie sich schön ein.

Definitiv ein Album, mit dem man sich länger und immer wieder befassen kann / sollte.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Luce 8:39
2Restless 6:33
3Dal 5:13
4This is Beat-O-Vein 5:27
5The lovely Image 6:02
6Betting Angel 5:31
7On the Underground Road 6:48
Besetzung

Michael Arbenz (Piano)
Thomas Lähns (B)
Florian Arbenz (Dr)



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