Ries, F. (Nash Ensemble)

Klaviertrios und Sextette


Info
Musikrichtung: Wiener Klassik

VÖ: 08.07.2022

(Hyperion / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Produktnr. CDA68380)

Gesamtspielzeit: 78:15

Internet:

The Nash Ensemble


Sowohl hinsichtlich der Kammermusik als auch in Bezug auf die großen Orchesterwerke des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries (1784-1838) gab es in den vergangenen Jahren verstärkte Bemühungen zur Wiederentdeckung und -belebung. Dies allerdings vornehmlich im deutschen Sprachraum. Da der gebürtige Bonner aber auch einige Jahre in London lebte, ist es nur angemessen und keineswegs Zufall, dass sich nun auch das auf der Insel beheimatete Nash Ensemble seiner Musik annimmt. Es geht dabei recht schwungvoll, aber auch druckstark an die Stücke heran.

Im Großen Sextett C-Dur erweisen sich dabei Ries´ Stärken und Schwächen gleichermaßen: Ungewöhnliche harmonische Wendungen und Rückungen sowie Anleihen bei volksmusikalischen Themen einerseits, aber eben auch ein Hang zur länglichen, bisweilen arg gefälligen Geschwätzigkeit andererseits. Eine schöne und exotische Abwechslung bieten da Introduktion und Russischer Tanz, das wie das Klaviertrio c-moll noch deutlich die Spuren von Sturm & Drang trägt.
Eine attraktive Entdeckung ist das Sextett g-moll. Die außergewöhnliche Besetzung mit Klavier, Harfe (sehr einfühlsam: Hugh Webb), Klarinette, Fagott, Horn und Kontrabass sorgt für eine breite Palette klangfarblicher Extravaganzen, die Ries und seine hiesigen Interpreten geschickt zum Leuchten zu bringen verstehen.



Sven Kerkhoff



Trackliste
Grand Sextet op. 100 für Klavier, 2 Violinen, Viola, Cello & Kontrabass
Sextett op. 142 für Klavier, Harfe, Klarinette, Fagott, Horn & Kontrabass
Klaviertrio op. 143
Introduktion & Russischer Tanz op. 113 Nr. 1 für Cello & Klavier
Besetzung

The Nash Ensemble

Stephanie Gonley, Jonathan Stone: Violine
Lawrence Power: Viola
Adran Brendel: Cello
Graham Mitchell: Kontrabass
Richard Hosford: Klarinette
Ursula Leveaux: Fagott
Richard Watkins: Horn
Hugh Webb: Harfe
Simon Crawford-Philips, Benjamin Frith: Klavier


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>