Cirkus Prütz

Blues Revolution


Info
Musikrichtung: Southern (Hard) Rock

VÖ: 29.07.2022

(Metalville)

Gesamtspielzeit: 38:57


Also, eine Blues Revolution ist das hier definitiv nicht!

Denn das Charakteristikum einer Revolution besteht ja darin, das Bestehende umzustürzen, um etwas ganz Neues zu schaffen. Und genau das machen Cirkus Prütz nicht. Wenn schon, dann könnte man das Ganze als Reformation bezeichnen, denn das Wesen einer Re-Formation besteht ja darin, etwas Altes, Bewährtes, das verloren gegangen ist, wieder herzustellen.

Das mit dem Blues stimmt schon eher – bei etwa der Hälfte der Stücke ist der Blues zumindest mit einer der bestimmenden Faktoren. Aber alleine das Label, auf dem die Blues Revolution erschienen ist, sollte stutzig machen. Und so verschwindet der Blues – zu Recht – aus dem Stil-Etikett.

Allerdings: Wirklich aus der Metalville stammt der Circus Prütz nun auch wieder nicht. Er hat sein Zelt in etwa gleicher Distanz zum Metal, wie zum Blues aufgeschlagen. Und der erste Artist, der in die Manege geschickt wird, gibt einen roten Faden vor, der das Album nicht komplett bestimmt, aber wesentlich mehr über das sagt, was dann noch kommen soll, als alles, an dem wir uns bislang abgearbeitet haben.

Hinter der „Blues Revolution“ verbirgt sich krachender Southern Hard Rock, bei dem es völlig unvermeidlich ist, den Namen Molly Hatchet zu nennen. Und dieses Name Dropping macht mehr als Sinn. Denn wenn man auch nicht jeden Song mit den mächtigen Südstaatlern verbinden kann, würde das Album im Hatchet-Katalog nicht nur nicht sonderlich auffallen, sondern definitiv auch nicht zu den schwächeren Werken zählen.

Neben dem Opener muss man den rock’n’rolligen Kracher „Modern Day Gentleman“, den Gospel-Rock „Howl like the Wolf“ und den kraftvollen Blues „Headache“ 100%ig in die Hatchet-Kiste packen. Nicht zuletzt die kernige Stimme von Christian Carlsson stellt hier die Brücke her.
Neben Uptempo- und Power-Nummern hat der Cirkus Prütz auch eine Reihe gelungener Balladen und Midtempo-Nummern im Programm. Das etwas düstere „Let’s join Hands“ ist fast schon Psychobilly. Und für den rock’n’rolligen Abschluss mit Hammer-Piano sollten Chuck Berrys Erben Tantiemen einfordern – „Johnny B. Goode“ you know?

Bockstark! Ich hoffe, der Cirkus kommt demnächst auch mal in eine Stadt in meiner Nähe!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Blues Revolution 4:08
2Boogie Woogie Man 3:34
3Modern Day Gentleman 3:16
4Let's join Hands 3:48
5The Devil in me 4:45
6Howl like the Wolf 3:32
7Headache 3:29
8Gotta quit drinking 4:20
9Death Knock Blues 4:58
10Only Rock'n'Roll 3:07
Besetzung

Christian Carlsson (Lead Voc, Git, Mundharmonika)
Franco Santunione (Git, Voc)
Jerry Prütz (B, Voc)
Per Kohlus (Dr)



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