Brian Setzer

Gotta Have The Rumble


Info
Musikrichtung: Neo Rockabilly

VÖ: 27.08.2021

(Surfdog)

Gesamtspielzeit: 37:30

Internet:

http://www.briansetzer.com/home
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https://www.netinfect.de/


Der 1959 in Long Island, New York, geborene Gitarrist Brian Setzer leistete einen nicht unerheblichen Beitrag zur Wiederbelebung des Rockabilly, der in den Fünfzigern seine Blütezeit hatte. Maßgeblichen Anteil daran hatte vor Allem die Gründung der Band Stray Cats im Jahre 1979. Anfang der achtziger Jahre wurde dadurch eine wahre Revival-Welle, ganz besonders in Großbritannien, ausgelöst. Ja, und auch ich war begeistert von solchen Songs wie "Runanway Boys", "Rumble In Brighton" oder die Neuinterpretation des Songs "Ubangi Stomp", mit dem bereits Warren Smith im Jahre 1956 große Erfolge feierte.

Nach dem vorläufigen Aus der Stray Cats startete Setzer 1984 seine Solo-Karriere, im Laufe derer er zahlreiche und auch stilistisch unterschiedliche Platten einspielte, ob es nun ein reines Instrumental-Album war ("Setzer Goes Instru-Mental!"), er sich dem Big Band Swing öffnete mit dem Brian Setzer Orchestra, hierbei noch einen Ausflug in die Welt der Klassik vollzog, als er mit "Wolfgang's Big Night Out" Klassiker von Mozart, Beethoven, Tchaikovsky oder Mendelssohn auf seine Weise interpretierte.

Klar - und auch blieb der Rockabilly nicht aussen vor - mit "Rockabilly Riot Vol. 1: A Tribute To Sun Records" huldigte er dem Sound von Sun Records auf sehr authentische Weise. Ja, und nun Gotta Have The Rumble. Und erneut schlägt er nach "Rockabilly Riot! All Original" erneut das Rockabilly-Kapitel auf, nun aber mit Eigenkompositionen, mit den Co-Writern James McDonnell, Mike Himelstein und Stephen "Dibbs" Preston.

Nun, der Opener "Checkered Flag" verfügt sicher nicht mehr über die Leichtigkeit des Rockabillys der Fifties und auch der Sound von Sun Records bleibt aussen vor. Vielmehr hat Setzer dem Genre seinen individuellen Stil und eine Prise Rock verpasst. Leider ist das swingende Element dieser Musik dadurch mehr in den Hintergrund getreten. Und so klingt es hier dann wieder verstärkt nach der allerersten Stray Cats-Platte aus 1981. Insofern auch in gewisser Weise ein Revival, nachdem Setzer erst vor zwei Jahren mit der ehemaligen Stammband wieder zu Wort meldete.

Aber nicht Alles kann ich als gut empfinden. Zunächst handelt es sich um "The Wrong Side Of The Tracks", das aus für mich unerklärlichen Gründen mit einem Streicherarrangement verkleistert wurde und dem Song absolut die Luftigkeit nimmt. Nein, das passt hier überhaupt nicht, beide Elemente gehen überhaupt keine Allianz ein, vielmehr wirken sie total nebenher und kommen nicht zueinander - für mich der Flop der Scheibe!

Entschädigt werden kann man dann mit dem mit Latin-Elementen versehenen und lasziv dahinschunkelnden "Drip Drop". "Turn You On, Turn Me On" beinhaltet Elemente der Musik von Bo Diddley und ist ansonsten ein satter Rocker, und mit "Rockabilly Riot" stellt Setzer für mich einen der besten Songs der Platte vor, das hat Dampf, das brennt lichterloh, ein wahrer Aufruhr! Und auch "Off Your Rocker" ist ein cooler Song, der dann auch wieder mehr swingt. Und zum Schluss dann ein weiterer Richtungswechsel. Nicht nur, dass Setzer ein Banjo zur Hand nimmt, nein - wir bewegen uns nun im Country-Genre, mitten auf der Frontporch. Nun, schließlich passt es ja, war Country ja auch Bestandteil des alten Rockabilly.

Untadelig bleibt schließlich jeweils die hervorragende Gitarrenarbeit des Protagonisten, allerdings zähle ich Gotta Have The Rumble nicht zu den besten Platten seiner Veröffentlichungen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Checkered Flag
2 Smash Up On Highway One
3 Stack My Money
4 The Wrong Side Of The Tracks
5 Drip Drop
6 The Cat With 9 Wives
7 Turn You On, Turn Me On
8 Rockabilly Riot
9 Off Your Rocker
10 One Bad Habit
11 Rockabilly Banjo
Besetzung

Brian Setzer (guitars, banjo, vocals)
Victor Indrizzo (drums, percussion)
David Roe Rorick (bass)
Julie Setzer, Jennifer Goforth (background vocals)
Paul Franklin (pedal steel - #11)
Bryan Sutton (mandolin - #11)
David Angell, David Davidson, Kevin Bate, Stephen Lamb, Timothy Lauer, Kristin Wilkinson (strings - #4)



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