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Reviews
Eddie Boyd

Blue Monday Blues, 1950-1960 Sides


Info
Musikrichtung: Chicago Blues

VÖ: 21.08.2015

(SoulJam Records/Inakustik)

Gesamtspielzeit: 77:39

Internet:

http://www.in-akustik.com/
http://souljamrecords.com/


Edward Riley Boyd (Eddie Boyd) wurde im November 1914 auf der gleichen Plantage nahe Clarksdale, Mississippi, geboren wie sein Cousin Muddy Waters, und zwar auf Frank Moore’s Stovall Plantation. Er starb am 13.Juli 1994 in Helsinki. Dort hatte er sich 1970 niedergelassen nach der Heirat mit einer Finnin. Vorher nutzte er die Chance, sein Heimatland zu verlassen, indem er sich den gerade damals noch frisch im Aufbau befindlichen Tourneen amerikanischer Bluesmusiker in Europa anschloss, dem American Folk Blues Festival. Das war 1965, im Übrigen auch dokumentiert auf Platte. Five Long Years und The Big Question stellte er vor. Der erste Song zählt zu seinen großen Hits, die er der Nachwelt hinterließ. Aufgenommen wurde er 1952 und ist auch auf dieser Kompilation in dieser Version enthalten.
Das trifft auch auf weitere große Erfolge wie das im gleichen Jahr eingespielte 24 Hours oder Third Degree aus 1953 zu.

Zwar hatte Boyd bereits seit 1947 seine Spuren auf Platteneinspielungen hinterlassen, seine erste Single stammt zum Beispiel aus 1947, doch umfasst diese Kompilation gemäß ihres Titels den Zeitraum von 1950 bis 1960, obwohl die jüngsten Einspielungen tatsächlich im Jahr 1959 erfolgten, die Songs 26 und 28.
Zwar sind die meisten dieser Stücke seinerzeit auf dem Label Chess Records in Chicago erschienen, doch veröffentlichte Boyd auch auf Labels wie Herald (#7), Regal (#18), und bevor er zu Chess stieß, auch auf J.O.B. Records. Nach dem Ärger und nachfolgendem Bruch mit Chess waren ferner Oriole, Bea & Baby, Key Hole und noch einmal J.O.B. beteiligt an den Veröffentlichungen, die auf dieser CD enthalten sind.

Im Gegensatz zum vorwiegend durch elektrische Gitarren geprägten Sound des Chicago Blues der Fünfziger war Boyd mit seiner Art des Blues eher atypisch, und sein Spiel als auch seine Songs boten eine mehr elegante Variante, und das fast ständig präsente Tenorsaxofon brachte den gewissen Hauch von Jazz und Rhythm & Blues in die Aufnahmen.
Diese Kompilation ist ein Muss für Bluesfreunde, deckt sie doch weitestgehend diese wichtige und bedeutende Phase ab.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Bluecoat Man
2 The Blues Is Here To Stay
3 Nothing But Trouble
4 Five Long Years
5 Hush Baby Don’t You Cry
6 Thank You Baby
7 I’m Going Downtown
8 You Got To Reap What You Sow
9 24 Hours
10 Rosa Lee Swing
11 Driftin’
12 Third Degree
13 I’m Comin’ Home
14 Hard Time Getting Started
15 Got Me Seein’ Double
16 Blue Monday Blues
17 Ratting And Running Around
18 Why Don’t You Be Wise, Baby
19 I’m A Prisoner
20 Cool Kind Treatment
21 What’s The Matter, Baby
22 Picture In The Frame
23 Come Home!
24 Treat Her Right
25 Life Gets To Be A Burden
26 All The Way
27 Just A Fool
28 Where You Belong
(all songs by Eddie Boyd, except #10 by Jimmy Lee Robinson, #2 & 16 by Narvel Eatmon)
Besetzung

Eddie Boyd (vocals, piano)
L.C. McKinley (guitar)
Alfred Elkins (bass)
Percy Walker (drums)
Ernest Cotton (tenor saxophone)
Robert Lockwood, Jr. (guitar)
Bob Carter (bass)
Sonny Allen (drums)
Roland Wilson (tenor saxophone)
Ellis Hunter (guitar)
Purcell Brockenburgh (tenor saxophone)
Lee Cooper (guitar)
Willie Dixon (bass)
Robert “Little Sax” Crowder (tenor saxophone)
Sam Casimir (guitar)
Judge Riley (drums)
Bill Casimir (tenor saxophone)
Fred Clark (tenor saxophone)
Paul King (trumpet)



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