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Alzheimer-Erkrankung läutet das Karriereende von Glen Campbell ein



Country-Legende Glen Campbell schickt sich an, mit Ghost on the Canvas nicht nur sein neues Studiowerk, sondern auch einen letzten Abschiedsgruß seiner Karriere zu veröffentlichen. Mit Songs wie „Rhinestone Cowboy“ hatte er in den 70ern seinen Durchbruch, arbeitete mit Sinatra, Elvis und den Beach Boys. Nachdem erst kürzlich eine Alzheimer-Erkrankung bei ihm diagnostiziert worden ist, wird das Album des mehrfachen Grammy-Gewinners in Deutschland am 2. September 2011 über Surfdog Records (NEO / Sony Music) erscheinen.

Campbell hat einen kraftvollen und ausdruckstarken Kreislauf von Songs geschaffen, die von einer Reihe wahrlich großer Musiker und Songwriter begleitet wird. Unter den Liedermachern, die Songs zu der Collection beisteuern, sind Paul Westerberg, Jakob Dylan, Robert Pollard und Teddy Thompson, musikalische Unterstützung gibt es von Chris Isaak, Dick Dale, Billy Corgan, Brian Setzer, Cheap Trick’s Rick Nielsen, Roger Manning, und den Dandy Warhols. Als Produzent zeichnet Julian Raymond verantwortlich, der mit Campbell ebenfalls einige Songs zusammen geschrieben hat.

Dieses Album wird Glen Campbell ebenso wie seine fünf Dekaden überspannende Karriere auf einer Abschiedsreise würdigen, wenn er im Herbst auf seine weltweite Glen Campbell Goodbye Tour gehen wird. Die Termine werden in Kürze bekannt gegeben.

Seit mehr als fünfzig Jahren gehört Campbell zu den erfolgreichsten und talentiertesten Künstlern der Musikszene, und kann zu Recht als lebende Legende und Juwel der amerikanischen Musikgeschichte bezeichnet werden.
Schon in jungen Jahren greift der aus Arkansas stammende Campbell zur Gitarre und sucht 1958 sein Glück in Los Angeles. Dort beginnt er als Studio-Musiker und wird bald Teil der Wrecking Crew, einer Gruppe von Session Players, die auf einer beachtlichen Reihe von Alben der 60er und 70er Jahre zu hören sind. Die Wrecking Crew spielt unter anderem mit Frank Sinatra, den Beach Boys, The Monkees, Simon & Garfunkel, Elvis Presley und, wohl am bekanntesten, Phil Spector, dem sie bei der berühmten „Wall of Sound“ zur Seite standen. 1964 begleitet Campbell die Beach Boys als Bassist und Sänger auf Tour, für ihr wegweisendes 1966er Album Pet Sounds spielte er die Gitarre ein.
Als Solo-Künstler hatte er seinen ersten Erfolg mit „Gentle on my Mind“, der sich 1967 schnell als Hit herausstellt. Im selben Jahr noch veröffentlicht er „By the Time I get to Phoenix”, den ersten Hit, der in Zusammenarbeit mit dem namhaften Songwriter Jimmy Webb entsteht und dem Klassiker wie „Wichita Lineman”, „Where’s the Playground, Susie” und „Galveston” folgen.
Neben seinen Single-Hits veröffentlicht er zahlreiche gold- und platinveredelte Alben, darunter Gentle on my Mind (1967), das erste von sieben aufeinanderfolgenden Nr. 1-Alben der Billboard Country-Charts. Mit „Rhinestone Cowboy“ toppt er 1975 die Charts, was er bald darauf mit „Southern Night“ wiederholt.
Als ob seine Karriere als Musiker nicht genug wäre, ist Campbell auch als Schauspieler und Fernseh-Moderator aktiv. Seine Rolle in der Originalfassung von True Grit an der Seite von John Wayne bringt ihm 1969 eine Nominierung für den Golden Globe als vielversprechendster Newcomer ein. Außerdem präsentiert er vier Staffeln der CBS Show The Glen Campbell Goodtime Hour, bei der er Stars wie Dean Martin, Ray Charles, John Wayne und Cream zu Gast hat, während er zusätzlich einige der größten Country-Stars einem landesweiten Publikum vorstellt. So treten unter anderem Johnny Cash, Willie Nelson oder Merle Haggard bei ihm auf.
Obwohl er in seinem Leben viele schwierige Wendungen durchmacht, haben sein Glaube und seine Familie ihm immer dabei geholfen, nach vorn zu blicken und als Star auf Konzerten und im Studio weiterzumachen. 2008 tut er sich mit Ghost on the Canvas-Produzent Julian Raymond zusammen und nimmt mit ihm ein Album der anderen Art auf: Auf Meet Glen Campbell interpretiert er Songs von Künstlern wie U2, Green Day, Tom Petty, Jackson Brown oder den Foo Fighters und gibt ihnen seine ganz persönliche Note.
Über die Jahre hat er in den USA sechs Top20 Alben und ganze 21 Top 40 Singles veröffentlicht. Im Country-Bereich erreichen sogar neun seiner Alben die Spitze der Charts. Nicht zuletzt gewinnt er mehrfach Grammys, American Music Awards und zahlreiche weitere Auszeichnungen, und wird sowohl in die Country Music Hall Of Fame als auch – um seine Mitgliedschaft in der Wrecking Crew zu ehren – in die Musicians Hall Of Fame aufgenommen.

[Starkult]
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