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Riverside

Anno Domini high Definition


Info
Musikrichtung: Prog Metal

VÖ: 19.06.2009

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 44:44

Internet:

http://www.riverside.art.pl


Es ist in diversen Interviews ja schon darauf hingewiesen worden: Anno Domini high Definition klingt wie ein Befeiungsschlag. Oder besser: wie der Schlag nach der Befreiung. Das Korsett, das sich Riverside mit ihrem drei CDs umfassenden Reality Dream-Zyklus selber angelegt hatten, ist gefallen, und der Polen-Vierer gibt Gas, wie ein aufgetunter GTI, der endlich aus der 30er-Zone raus ist.

Der Kommentar eines Konzertbesuchers, als Riverside im letzten Jahr im Vorprogramm von Dream Theater unterwegs waren, die Band wäre ja was, das man zu hause hören könne, aber nichts für einen Live-Auftritt, gehört definitiv der Vergangenheit an. Überhaupt scheint die Tour mit den New Yorkern abgefärbt zu haben. Die stärker progmetallischen Klänge sind eindeutig von Dream Theater geprägt.

Aber das ist nur ein Einfluss, der zu hören ist. Elegische Parts, Detah metaliische Growls, eine an Purple erinnernde Orgel und elektropopartige Parts mischen sich dazu und verschmelzen zu einer abwechslungsreichen Einheit, bei der es ziemlich egal ist, ob man einen der kürzeren oder einen Longtrack hört. Weder wirken die einen eindimensional, noch beginnt bei den anderen irgendwann Überdruss und Langweile.

Riverside haben sich mit ihrem vierten Album grandios aus einer Limitierung befeit, die nicht zuletzt deshalb drohend über ihren Köpfen schwebte, weil sie für ihre bisherigen Veröffentlichungen fast ausschließlich über den grünen Klee gelobt wurden.
Mit Anno Domini high Definition haben sie ihr Spektrum deutlich erweitert und sich für folgenden Taten alle Türen geöffnet. Sämtliche Schritte, ob in Richtung Progmetal, Pink Floyd oder Elektropop, wären nach diesem Album problemlos nachvollziehbar.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Hyperactive 5:45
2 Driven to Destruction 7:06
3 Egoist Hedonist 8:57
4 Left out11:00
5 Hybrid Times11:54
Besetzung

Mariusz Duda (B, Voc)
Piotr Grudzinski (Git)
Piotr Kozieradzki (Dr)
Michal Lapaj (Keys)


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