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Pro-Pain

No end in sight


Info
Musikrichtung: Hardcore/Metal

VÖ: 22.08.2008

(Rawhead Inc./Soulfood)

Gesamtspielzeit: 40:42

Internet:

http://www.pro-pain.com
http://www.myspace.com/propainspace


Die äußerst emsigen Hardcorler Pro-Pain veröffentlichen mal so im Vorbeigehen mit No end in sight den Nachfolger zu ihrem 2007er Werk Age of tyranny - The tenth crusade. Wie unschwer zu erkennen, bereits ihr elftes offizielles Studioalbum. Keine schlechte Bilanz für die letzten 16 Jahre. Wer da befürchtet, dass die Band langsam einrostet, kann beruhigt werden. Auch der neue Langdreher zeigt noch keine großen Ermüdungserscheinungen und präsentiert die Band wieder in äußerst guter Form.

No end in sight beginnt mit „Let the blood run through the streets“ auch gleich mit einem ganz typischen Hardcorebrecher, wie man es gewohnt ist. Bereits mit dem starken „Halo“ geht es auch so weiter, nur etwas grooviger. Pro-Pain wie man sie liebt (oder auch hasst - je nachdem). Das erste Mal so richtig aufhorchen lässt dann der Ohrwurm „Hour of the time“, mit seinem regelrecht fröhlich wirkenden und mit Bläsern untermalten Chorus. Mit Sicherheit ein echter Hit auf Konzerten, wenn auch fast schon zu mitschunkelbar. Hier steuert auch Gary Meskils Busenkumpel Stefan Weidner (ex-Böhse Onkelz) ein wenig von seinem unauffälligen Gesang bei, was allerdings (glücklicherweise?) nicht allzu auffällt. Mit Cannibal Corpse-Gitarrist Rob Barrett gastiert ein weiterer bekannter Name auf dem Album und veredelt den straighten Brecher „Phoenix rising“ mit seinem Gitarrenspiel.

Nicht nur bei diesem Gastauftritt fällt auf, dass Pro-Pain schon immer eng an der Grenze zum Metal entlang schrammten und damit Anfang der 90er den Weg zum Metalcore ebneten. Mit „To never return“ hat sich zudem ein recht metallisch klingender Song auf „No end in sight“ geschlichen, der abermals mit einem (dieses Mal nicht so ausgelassenen) klar gesungenen Refrain glänzt. Hatte man schon auf den Vorgängern dieses Stilmittel ab und an verwendet, setzt man es im Jahre 2008 öfter ein als je zuvor. Glücklicherweise allerdings ohne in die Trendfalle zu treten und stattdessen immer noch zu 100 % nach Pro-Pain zu klingen. Im Kontrast dazu stehen das recht punkig klingende „All rise!“ und das anfangs recht sperrige und düstere „God’s will“, welches beim ersten Hördurchlauf erstmal verdaut werden muss, aber mit der Zeit eine eigene Faszination entwickelt.

Alles in allem ist der neue Pro-Pain-Dreher wieder ein wirklich gutes Album geworden, welches auf jeden Fall und gerade durch seinen Abwechslungsreichtum zu begeistern weiß. Wer ein weiteres recht typisches Album des Vierers erwartet hat, sieht sich vielleicht etwas enttäuscht und gelangweilt, aber von diesem Weg sind Pro-Pain (glücklicherweise) schon länger abgekommen. Einziger Kritikpunkt ist der etwas drucklos wirkende Gitarrensound. Das Drehen des Lautstärkereglers nach rechts schafft hier allerdings recht schnell Abhilfe. Ansonsten: Respekt und weiter so Jungs! Man kann so nur hoffen, dass der Albumtitel No end in sight prophetisch zu verstehen ist.







Trackliste
1Let the blood run through the streets2:18
2 Halo3:17
3 Hour of the time3:54
4 To never return4:48
5 Where we stand3:37
6 Phoenix rising4:10
7 Go it alone4:12
8 All rise!3:01
9 God’s will4:10
10 The fight goes on3:37
11 Where we stand (Ream Mix)3:34
Besetzung

Gary Meskil (Gesang, Bass)
Tom Klimchuck (Gitarre)
Eric Klinger (Gitarre)
JC Dwyer (Schlageug

Gäste:
Stephan Weidner (Gesang Track 3)
Rob Barrett (Gitarre Track 5)


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