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The Armada - Rage Of The Armada
(Limb Music/SPV)
Heavy Metal
Trackliste:
1. The Scent Of Darkness (Intro)
2. Guiding Star
3. Devilish Lolita
4. Endless Crusade
5. Prayer
6. Crimson Winter Sunrise
7. Near Dark
8. Prelude (Instr.)
9. Wheel Of Fate
10. Voices
11. Rage Of The Armada
12. Tribal Dance
13. Vermillion Lake

"Every single track on "The Rage Of The Armada" is a storm of melodic, symphonic and progressive Metal elements. Unique, majestic, invincible - like the Armada. Bubbling talent on one side, professional experience on the other - that makes a musical bound for success.". Nein wir schreiben unsere Reviews ab sofort nicht etwas nur noch in englischer Sprache, sondern so lautet der offizielle Infotext über diesen Longplayer und wie bei diversen Gerüchten ist natürlich auch an diesen Zeilen einges wahres dran.

The Armada besitzt technisch äusserst fähige Instrumentalisten, deren Kern die Ex-Stormwitch-Mitglieder Damir Uzunovic (git.) und Peter Langer (drums) bilden. Auch Sänger Dirk Schäffner wurde jede Menge Sangestalent in die Wiege gelegt und beeindruckt bei normaler Betriebstemperatur mit seiner kraftvollen Stimme, doch leider begeht der Frontmann den Fehler zwanghaft mit dem Niveau seiner Kollegen mithalten zu wollten bzw. den Heldentenor zu mimen, was teilweise ziemlich in die Hose geht. Bestes Beispiel hierfür stellt die Ballade "Crimson Winter Sunrise" dar, bei der der Gesang im Gegensatz zu den meisten anderen Stücken zwar löblicherweise im Vordergrund steht, jedoch das bereits im Satz vorher angesprochene Manko negativ zu Buche schlägt.

Wie ihr der netten Einleitung schon entnehmen konntet kann man den Sound des Fünfers am ehesten als sehr progressive Mischung aus herkömmlichen True-Metal-Elementen und symphonischen Parts alà Rhapsody definieren, wobei bei den meisten Songs weniger oft mehr gewesen wäre, da gerade die straighten Nummern wie die fast schon truemetallischen "Endless Crusade" bzw. "Prayer", sowie der groovige Stampfer "Tribal Dance" zu den Highlights des Albums zählen. Mit etwas Abstrichen kann man noch das stimmige Akkustikgitarrenintro "The Scent Of Darkness" sowie den Opener "Guiding Star" zu der Handvoll gelungener Songs zählen, während die restlichen Tracks mich nicht unbedingt von meinem Stahlhocker hauen, das sie zu verspielt, zu überladen oder einfach im Dienste des Songs nicht reizvoll genug in Szene gesetzt worden sind. Eigentlich schade, da die ambitionierte Vision des möglichen The Armada-Sounds wohl jedem Anhänger anspruchsvollem Heavy Metals das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, wie es ungefähr meinen Kampfdackel beim Anblick einer fränkischen Bratwurst widerfährt.

Ich werde mich aber hüten generell von dieser Scheibe abzuraten, da allein schon das virtuose, vielseitige Spiel Uzunovics ein Fest für jeden Gitarrenfetischisten darstellt und die bereits angesprochenen Songs das enorme Potential dieser Truppe andeuten. Die Armada erleidet also auf keine Fall Schiffbruch, schwimmt nur im Moment in etwas unruhigen Gewässern, aber nach dem Regen kommt ja bekanntlich der Sonnenschein und so darf man auf den Nachfolger dieses Debüts mehr als gespannt sein.

13 von 20 Punkte

Manuel Liebler

Internet: www.the-armada.de

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