Musik an sich


Reviews
Rolf Stahlhofen - Zeit was zu ändern
(SPV Recordings)
Deutscher Soul
Trackliste:
1. Happy (4:43)
2. Große Mädchen weinen nicht (4:36)
3. Zeit was zu ändern(4:03)
4. Bis wir uns wiedersehen (4:04)
5. Lüge (5:12)
6. Besser jeden Tag (4:22)
7. Halt mich fest (4:03)
8. Einsicht (4:10)
9. Das Licht (3:45)
10. Wetterprophet (4:46)
11. Asche auf mein Haupt (4:35)
12. Tun dagegen (4:02)
13. Klar geworden (4:56)
14: Head over heels (4:15)

Rolf Stahlhofen - noch nie gehört? Keine Sorge, die Gemeinde der Unwissenden ist groß, dabei hat der Mann so ziemlich alle Jobs in der Musikbranche gehabt. Vom Bühnenarbeiter, Ordner und Tourmanager über die RTL-Samstag-Nacht-Band bis zu den Söhnen Mannheims. Dort stand der stramme Stahlhofen aber immer im Schatten der Lichtgestalt Xavier Naidoos.

Zeit was zu ändern, dachte er wohl und nannte sein Erstlingswerk gleich ebenso. Unterstützung gab es vom genialen Alfred Kritzer (Grönemeyer Band), der auf diesem Album als Keyboarder und Arrangeur fungiert, sowie von Armin Rühl am Schlagzeug. So konnte eigentlich nichts schief gehen, oder?

Es wurde ein Mix aus typisch deutschem Soul und Elementen von Rap, Reggae und Funk. Für ein Debüt ist es ein grundsolides Album, nicht mehr und nicht weniger, auch wenn nichts wirklich Neues in die Gehörgänge schallt.

Halt! So ganz stimmt dies nicht, denn es gibt ja noch die unglaublich starke Stimme Stahlhofens. Mal sanft wie ein Kätzchen schnurrend, dann wieder brüllend wie ein Löwe, aber immer mit dieser fast spielerischen Sicherheit, arbeitet sich der 35 Jährige durch die vierzehn Songs.

Am deutlichsten wird dies bei der Ballade "Halt mich fest", ein Song für die speziellen Momente im Leben und einer der stärksten Titel der Platte.

Bei dem optimistischen "Besser jeden Tag" wird gerappt und zu Reggae-Rhythmen die Hüften geschwungen. Zusammen mit den gesellschaftskritischen Texten in „Zeit was zu ändern“, „Tun dagegen“ und „Lüge“ bestimmt der beste Song für eine Live-Performance. In Zeiten des großen Coversong-Booms wollte wohl auch der Wahl - Mannheimer nicht zurückstehen und hat sich Stoppok’s „Wetterprophet““ angenommen.

Fazit: Fans von deutschem Soul werden dieses Album bestimmt lieben. Denjenigen, welchen die wehklagenden Ergüsse von Naidoo und Konsorten ansonsten unerträglich erscheinen, sei folgendes an’s Herz gelegt: Gebt dem Mann eine Chance, schon allein seine grandiose Stimme verdient zumindest ein Ohr von euch. Und manchmal gibt es eben auch bestimmte Situationen wo einem schlicht die richtigen (Liebes)Worte fehlen, dort kann ein Stahlhofen sehr gut aushelfen.

15 von 20 Punkte

Jutta Hinderer

Internet: www.Stahlhofen.com

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