Musik an sich


 
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Musik an sich

 
Bizarre Festival 2001

 
Weeze 16.8.-20.8.

Die Musikoddysee begann Donnerstag Morgen im schönen Städtchen Berlin. Mit dem Nötigsten, was man für die Tage braucht, machte man sich in einem dieser typischen 2er Golfs auf die über 600 Kilometer weite Fahrt. Und je näher man dem Ziel kam, desto mehr Gleichgesinnte sah man in ihren vollgepackten Autos. Auf dem letzten Wegstück war das Event sogar ausgeschildert und ein Schild mit dem Wort "Großveranstaltung" verriet, dass man hier richtig war. Nachdem das Auto mit vielen anderen Autos (und ich meine viele andere) auf der großen Freifläche abgestellt wurde begab man sich zum Zeltgelände. Dort waren auch schon etliche Menschen damit beschäftigt, ihr Wochenend Domizil zu errichten. Und das mit mehr oder weniger Elan. Stromgeneratoren, Musikanlagen inclusive Boxen, Gasflaschen und ganze Zeltstädte.

Donnerstag:
Am ersten Tag lief noch nicht sonderlich viel. Man machte sich mit den Zeltnachbarn bekannt, trank diverse Bier zusammen und Abends gab es noch auf der Second Stage Disco. Der Tag war also gegen 3 Uhr gelaufen.
Freitag:
Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, der den ganzen tag anhielt. Für mich begann das Festival mit
Feeder:
Ohne Frage sehr zum Anhören geeignet. Unter anderem mit dem Song "7 Days In The Sun" - Hitcharakter.

weiter gings mit
Guano Apes:
Zum zweiten Mal sah ich nun diese Band live, und auch wenn die Songs schon etwas älter sind überzeugt die Band um Frontfrau Sandra Nasic. Live echt ein Genuss mit "Gröhlen", springen und Crowd Surfing. Abgerundet von der fachmännischen Zerlegung des Schlagzeuges am Ende.

gleich im Anschluss gabs die
FooFighters:
Letztes Jahr noch mitten im Tagesprogramm waren sie diesmal die Headliner des Abends. Es fiel auf, dass im Gegensatz zum letzten Jahr das Puplikum um einiges härter zu Sache ging. Auch Leute, die unbedingt in der crowd was trinken mussten, haben etwas gestört. Wenn man z.B. einen vollen Becher Sekt überbekommt hat man für diesen Tag genug.

Auf der Second Stage lief den Tag über "Electronic Beats", was nich unbedingt zu meinem Musikgeschmack zählt. Also ließ ich es links liegen.

Samstag:
Die Nach verhieß nichts gute: netter Platzregen. Aber das Zelt hielt. Und der Tag wurde doch noch recht ordendlich. Der Musiktag begann mit

Staind:
Was auffiel war, dass die Band, die ich eigentlich eher ins härtere Genre eingeordnet hatte, sehr ruhige Stücke spielte und der Frontman in meinen Augen etwas gelangweilt wirkte. Demnach war die Stimmung auch nicht so am "Kochen", wie ich es erwartet hätte.

es folgte PFLICHTPROGRAMM
Green Day:
Die stimmung war schon recht ordentlich bevor es überhaupt losging. Es wurde eine gute Mischung aus neuen und alten Stücken gespielt und die Leute flippten aus. Extremes Crowd Surfing war die Folge. Der Veranstalter schritt ein und mahnte die Menschen zur Vorsicht. Er wurde mit einem "Shut The Fuck Up" abgewürgt. Ein weiteres Hightlight war ein Freiwilliger aus dem Puplikum, der die Band ein paar stücke auf der Gitarre begleiten durfte. Das Finale war ein denkwürdiges Gemetzel, dem zumindest das Schlagzeug zum Opfer fiel.

es folgten
Queens of the Stoneage & Stone Temple Pilots:
Beide Bands überzeugten durch erstklassige live Qualitäten (fast wie auf CD).

und ein weiterer Megakracher
Prodigy:
Diese Art der Elektronischen Musik kann kaum eine andere Band so fantastisch umsetzten. Die beiden Frontmänner überzeugten durch ihre aktive Bühnenshow. Die Lichteffekte in der Nacht taten ihr übriges.

es folgte die atemraubende After Show Party auf der ich mir folgende Bands anschaute:
Emil Bulls, Ash, Thumb, Backyard Babies und Nickelback. Für Freunde der härteren Gangart also genau das richtige. Auch wenn man seine empfindlichen Hörgeräte mit Zellstoff schützen musste. Der Beton Flugzeug Bunker ließ halt nicht viel Schall nach außen.

Sonntag:
Spätestens ab hier gingen einem die Plastetoiletten auf den Geist, und das nicht "nur" wegen dem Geruch, man sehnte sich einfach nach Porzellan. Von meinem Zelt aus hörten ich und meine Mitstreiter, wie der Musiktag mit 311 und Alien Ant Farm begann. Ich schwang mich dann in Richtung Mainstage ab.

Fear Factory:
Ein Megakracher in den Augen der Heavy Gitarren Riffs Liebhaber. Zur Athmosphäre fehlte aber einfach die Dunkelheit, das war der Kick der bei der Angstfabrik einfach gefehlt hat. Ansonsten solide gespielt mit braven Songansagen.

Eine dicke Portion Ska hohlte man sich dann bei den
Mad Caddies:
Wie gesagt, Ska, also gute Laune Musik. Und so war auch das Puplikum drauf. Hat einfach Spaß gemacht.

Darauf folgend gings sofort weiter zum Klassiker des ganzen Festivals
Iggy Pop:
Unter normalen Umständen würde die "Jugend" eine solche Person als Rentner abstempeln. Aber durch seine Musik und das Erkennungsmerkmal "reifes Herumspringen auf der Bühne" (dem auch bei einem Lied ca.30 Anhänger auf der Bühne beiwohnen durften) lässt ihn nicht in Vergessenheit geraten. Gut gelungene Show.

In gemütlicher Runde beim Zelt bereitete man sich auf den Headliner des gesamten Festivals vor
Die Ärzte:
Was wären die Ärzte nur mit ihren Songs? Auf jeden Fall weniger bekannt als MIT ihren teils auswendig gelernten, teils improvesierten Gelaber. Diese Pausenfüllenden, fast schon lyrisch anmutenden Geistigen Ergüssen sind einfach Kult, da kann man auch Kritiker sein. Als Headliner genossen sie die ganze Aufmerksamkeit des Festivals und dementsprechend voll war es auch. Die Stimmung glich die eines ausgeglichenen Volksfestes, inklusive dem allgemeinen Mitsingen.

Ein Krönender Abschluss eines in sich sehr gelungenes Festivals. Bestes Wetter, nette und spaßliebende Menschen, gute Musik.
Negativ fielen die natürlich viel zu hohen Essenspreise auf. Aber dafür gibt es ja den nahegelegenen Ort Weeze und einen Grill bzw. Kocher.
Desweiteren ließ die Organisation der Security sehr zu Wünschen übrig. Die Massen strömten nach einem Konzert aus der Halle, die die zum nächsten wollten wiederum hinein. Und durch die dümmlich aufgestellten "Wellenbrecher" waren nur 2 klitzekleine Gassen vorhanden. Dumm für die, die mit vielen Menschen nicht zurecht kommen. Am Ende wurden die Zäune "gestürmt" und die Sache erledigte sich von selbst (ohne die Hilfe besagter Sicherheitskräfte). Und das war nur ein Vorfall, wo es zum unkontrollierten Aufeinandertreffen der Massen kam.

Die letzte Nacht:
Sie hat schon Wiederhohlungs- und Traditionscharakter. Alle möchtegern Anarchos und jene, die mal im Mittelpunkt stehen wollen, schmeißen Baucontainer um und fangen an mit Zeltstangen und ähnlichem darauf herum zuschlagen (okay, ich gebe zu, manchmal sogar mit Rhytmus). Daneben wird ein beachtlicher "Scheiterhaufen" errichtet, auf dem die verhassten DIXI Klos, Zelte und Absperrgitter eingeäschert wurden. Wären die Betreiber des "Drum" Sponsor Zeltes nich geistesgegenwärtig gewesen, wäre auch ihre Einrichtung in Flammen aufgegangen. Dass die Sicherheitsbeamten (private und staatliche) nicht einschritten, war in meinen Augen ein "guter" Zug denn das hätte bestimmt in einer mittelstarken Ausschreitung gegipfelt.

Trotzalledem, BIZARRE war ein voller Erfolg nicht nur für den Veranstalter sondern auch für die ca. 40000 Besucher.
Bis zum nächsten Jahr!

YaFAte
 

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