Musik an sich


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Elvis Costello

Veronica (3“)


Info
Musikrichtung: Wave

VÖ: 1989

(Teldec / Warner)

Gesamtspielzeit: 13:45


Elvis Costello ist eine schillernde Erscheinung. Bieder wie ein Bankbeamter schlug er 1977 mit der Single „Watching the Detectives“ in der New Wave Szene ein. Er war immer schon oft verhaltener, als das im Punk wurzelnde Umfeld. Aber mit dem elder statesman of Rock, der sich in seinen späten Jahren eher den am Kamin Rotwein trinkenden Feuilleton Lesern andiente, hatte er damals noch nichts zu tun. Und mir hat er auch immer besser gefallen, wenn er mit etwas Druck auf die Piste ging.

Dafür ist „Veronica“ ein gutes Beispiel, auch wenn ich das Stück im Vergleich mit einigen früheren Sachen nicht so hoch einschätze, wie die US-Charts, in denen Costello nie erfolgreicher war, als mit dieser munteren Single.

Fast schon Popmusik ist die gemeinsam mit Paul McCartney, der auch am Bass zu hören ist, geschriebene Nummer. Und sie ist auch so etwas wie die Kreuzung beatlesker Fröhlichkeit mit Costellos Ernsthaftigkeit.

Drei weitere hochwertige Nummern machen die 3-Inch-CD-Single eigentlich schon zur EP. Nach dem wavigen Reggae „You're no good“ folgt das blasseste Stück der Single, ein Sprechgesang vor Synthesizerkulisse, dem jeder Höhepunkt fehlt. Mit dem abschließenden „Coal Train Robbery“ knüpft Costello dann aber an „Rock the Casbah“ von den Clash an.

In dieser Kürze ist Veronica eine hervorragende Visitenkarte Costellos, die seine Stärken eindrucksvoll herausstellt und für das Entdecken der ganz großen Highlights auf seinen sehr unterschiedlichen Alben genug Luft nach oben lässt.

Die CD-Single ist noch habbar. Sie wird auf ebay von 12€ an aufwärts angeboten.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Veronica 3:08
2 You're no good 2:17
3 The Room nobody lives in 4:40
4 Coal Train Robberies 3:13

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