Musik an sich


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Jagga Jazzist

Live with Britten Sinfonia


Info
Musikrichtung: Nu-Jazz / Art Rock / Synphonic Rock / Roots Rock

VÖ: 03.05.2013

(Ninja Tune / Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 52:19

Internet:

http://www.jaggajazzist.com
http://www.facebook.com/jaggajazzist
http://www.soundcloud.com/jaggajazzist


Die norwegischen Nu-Jazzer Jagga Jazzist bestehen bereits seit 1994, damals waren fast alle Mitglieder noch im Teenagerater. Die Band bestand zumeist aus 10, seit einigen Jahren nun aus 9 Mitgliedern und die Mitglieder wechselten bis auf den Stamm von 5 Gründungsmitgliedern häufig. Ihr am Artrock, Postrock und nderen Stilen anglehnter Nu Jazz hatte stets eine Affinität zu Klassik, welche sie nun mit Ihrem 6. Album komplett durch die Zusammenarbeit mit dem Britten Sinfonia Orchester mit einverleiben.
Die Band bereitete sich lang auf dieses Experiment mit den klassischen Musikern vor um es final im September 2012 einzuspielen.

Viele ähnliche Projekte der Fusion von klassischen Orchestern mit Jazz oder Rockbands scheiterten bereits, Jagga Jazzist
Und diese können sie auf dem vorliegenden Silberling zum Glück auch voll umsetzen. Der Einstieg mit dem 15 Minuten langen Titelstück Ihres letzten Albums “One-Armed-Bandit“ gelingt gleich voll und ganz. Eine langsam beginnende klassische Einganssequenz wird schnell von dem markanten Bläsersatz, der den Song prägt, abgelöst und schon bald können sich alle beteiligten austtoben. Dies gelingt mal solistisch, mal in Zusammenarbeit hervoragend. Feine Gitarrensolos, herrliche Bläserpassagen und schön, wechselndes Tempo halten den Brocken stets interessant und lassen die 15 Minuten weitaus kürzer wirken. Bei diesem Einstiegssong hat man wirklich das Gefühlt, das dieser schon immer so hätte klingen müssen. Auch “Kitty Wu“ beginnt mit einem sanften klassischen Einstieg aus Xylophon, Glocken und Jazzschlagzeug. Über das Jazz Saxophon legt sich dann bald ein schwermütiger Streichersatz, aus welchen sich wiederum der psychedelische Keyboardsound wie selbstverständlich schält. Hier entsteht eine Atmosphäre wie auf späten Talk Talk Werken von einem Orchester intoniert. Die Elemente stehen hier schon ein wenig mehr nebeneinander, was jedoch mehr daran liegt, das sie eben immer zum rechten Moment eingesetzt werden.

“Prungen“ beginnt zur Abwechslung mit den Jazzist Bläsern, Schlagzeig und Glocken. In dem schwungvollen und doch wehmütigen Track arbeitet sich das Orchester nur langsam ein. Es folgt eine Gitarren Perkussionssequenz der feinen Art die psychedelisches Flair mit Südamerkanisch-Klassischem Flair aufkommen lässt. Später setzen auch spacige Keyboardsounds ein, zu dem sich das Orchester leise meldet, im Ganzen hält es sich bis zum furiosen Finale, in dem es dann explodiert, jedoch zurück.

Auch die folgenden Tracks gelingen gut. Die Musik klingt bis auf in wenigem+n Momenten organisch und wie schon immer füreinander Geschaffen. Jagga Jazzsit ist es gelungen, ein Album mit Musik, welche zusammen mt einem Orchester erspiekt wurde, zu produzieren und nicht nur ein Orchester zur Untermalung dabei zu haben.
Hier verschwimmt die so genannte E-Musik tatsächlich mit der U-Musik der Hauptakteure.

Ein spannendes und gelungenes Album für Arrock, NU-Jazz und Klassik sowie alle aufgeschlossen Musikfans.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1One Armed Bandit:15:24
2 Kitty Wu 6:24
3 Prungen 7:16
4 Bananfluer overalt 10:58
5 For all you happy people 6:33
6 Toccata 8:31
7 Musici Danci Drami 6:25
8 Oslo Skyline 6:12
Besetzung

Trompete, Kontrabass, Keyboard, Vibraphon: Mathias Eick
Gitarre, Effekte: Marcus Forsgen
Vibraphon, Gitarre, Schlagzeug, Effekte: Andreas Mjøs
Bass, Keyboard: Even Ormestad
Tuba, Perkussion: Line Horntveth
Schlagzeug, Schlagzeugmaschine: Martin Horntveth
Tenorsaxophon, Bassklarinette, E-Gitarre, Keyboard: Lars Horntveth
Keyboard: Øystein Moen
Trombone, Perkussion: Erik Johannessen
Britten Sinfonia dirigiert von Christian Eggen


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