Musik an sich


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Hier wird nicht alleine getrunken: George Thorogood & The Destroyers live in Köln




Info
Künstler: George Thorogood & The Destroyers

Zeit: 01.07.2013

Ort: Köln - Live-Music-Hall

Internet:
http://www.georgethorogood.com

George Thorogood, der König des bluesgetränkten Rock macht Station in der Live Music Hall in Köln. Die Halle befindet sich in einem Industriegebiet und fasst insgesamt 1200 Zuschauer. Die Fans sind meistens Ü50, einige Jüngere sind natürlich auch darunter. Im Hof sind aufgrund der Hitze die meisten Fans versammelt. Örtliche Rock-Prominenz ist mit dem Vorzeige-Kölner und Bap-Urgestein Wolfgang Niedecken auch vertreten.

Das Konzert beginnt mit einem optimalen Sound und dem Knüller „Rock Party“. Mr. Thorogood lässt sich nicht lumpen und hat die Bühne mit etlichen Leinwänden ausgestattet, auf denen die Songs optisch untermalt werden. Dies geschieht jedoch mehr im Hintergrund und lenkt nicht von der Performance der Musiker ab. George ist zu Beginn stimmlich noch nicht ganz auf der Höhe, was sich jedoch bereits bei „The Fixer“ erledigt hat. Hier ist die Reibeisenstimme zu 100 % zu hören und seine Begleitband, die „Zerstörer“ bildet ein ordentliches Fundament für diese schweißtreibende Art von Musik.

Das sieht auch Mr. Thorogood so und wirft nach dem zweiten Song sein Stirnband und seine Sonnenbrille weg, was vom Kölner Publikum mit viel Applaus bedacht wird. Die Texte sind natürlich klischeehaft und provozieren - aber das muss auch so sein. Die Alkoholhymnen „I Drink Alone“ und natürlich „One Bourbon, One Scotch, One Beer“ werden förmlich zelebriert und mit etlichen alkoholischen Getränkeflaschen auf der Leinwand untermalt. „Get A Haircut“ besticht durch seinen frechen Text und die Art, wie George Thorogood diesen Song präsentiert. Unglaublich, was für ein Grinsen der sympathische Ami an den Tag legt. Ich bin mir sicher, dass seine Zähne auch nachts leuchten…

Der Überhit „Bad To The Bone“ wird lautstark vom Publikum gefordert und natürlich auch gespielt. Der Song, der durch Einsätze bei „Terminator 2“ oder der Serie „Eine schrecklich nette Familie“ bekannt geworden ist, treibt einem ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht. George Thorogood spielt eine ziemlich geile Slide-Gitarre und lässt auch sonst seine Axt ganz schön röhren. Seine Begleitband bereitet ihm einen entsprechenden Soundteppich, auf dem er nach Herzenslust seine Gitarrensalven unters Volk bringen kann. Der ausgezeichnete Saxofonist Buddy Leach veredelt die meisten Songs und verleiht ihnen die nötigen Blues-Anteile. So kommt Song um Song und das Konzert vergeht wie im Flug. Bei der Zugabe „Madison Blues“ geben Publikum und Band noch mal so richtig Gas, dann ist nach 90 sehr heißen Minuten Schluss. George und seine wackeren Getreuen werden unter großem Beifall verabschiedet.

Fazit: Das Konzert war eine optimale Mischung aus cooler Musik, tollen Musikern, optimalem Sound und einem Sänger und Frontmann, der an Coolness und musikalischer Leidenschaft seinesgleichen sucht.


Setlist:
Rock Party
Who do you Love?
The Fixer
Night Time
I drink alone
One Bourbon, One Scotch, One Beer
I'm the One
Get a Haircut
Bad to the Bone
Move it on over
Tail Dragger
You Talk too much
Madison Blues



Stefan Graßl



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