Musik an sich


Reviews
Pussy Sisster

Pussy Sisster


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 23.07.2010

(Black Bards/Alive)

Gesamtspielzeit: 38:04

Internet:

http://www.pussy-sisster.de
http://www.myspace.com/pussysisster


Schaut hier jemand hin und wieder mal die Auswanderer-Sendungen auf VOX an? Dann dürfte die/derjenige die Gesichter von Pussy Sisster schon einmal gesehen haben. Denn die Fernsehkameras haben die Band auf ihrem Eroberungsfeldzug Richtung USA begleitet. Die naive Weise, wie die Band dargestellt wurde, sorgte schon für denen einen oder anderen Schmunzler. Kein Wunder, dass man die sleazig gestylten Jungs nicht wirklich ernst nahm. Zudem war deren Musik jetzt auch nicht gerade der Oberbrüller. Nachdem es mit dem Durchbruch in Übersee bis heute nicht geklappt zu haben scheint, sind die Badener jetzt wieder zu Hause und veröffentlichen mit dem selbst betitelten Pussy Sisster ihre dritte Platte. Und darauf klingt man mit seinem sleazigen und glamigen Hard Rock, als käme man direkt von Sunset Strip. Die L.A. Guns, Cinderella, Ratt oder Poison lassen grüßen.

„Was soll das, das war doch alles schon mal da - und das besser?! Zudem gibt es gerade wieder genug von solchen Bands!“ Ja ja, das ist schon richtig. Aber warum sollte man das Feld der Glambands nur den Skandinaviern und Engländern überlassen? Pussy Sisster machen ihre Sache auch nicht viel schlechter als Crashdiet, The Poodles und wie sie alle heißen. Weniger abgedroschen klingen diese auch nicht. Wer’s nicht mag, schaltet eh angewidert ab. Und wer etwas für diesen Sound übrig hat, bekommt eine neue Ladung Stoff. Für genügend Satisfaction sorgen Spaßpillen wie das eingängige „Angel dust“, das simpel mitreißende „Hold us down“ oder die mitgrölbare Eröffnung „Today“. Zudem gibt es mit der Powerballade „Melody of pain“ und dem sehnsuchtsvollerem „In your arms“ etwas Verschnaufpause in der Dauerparty.

Ein Überhit ist das Album aber auch für Genrefans nicht geworden, sondern nur eine weitere nette Platte. Die übertrieben auf Vince Neil getrimmte Stimme kann mit der Zeit schon etwas nerven und auf Dauer lassen einen ein paar der mageren neun Songs auch kalt. Ist die Musik doch irgendwie ziemlich einfach konstruiertes Fast Food für den schnellen Verzehr. Aber trotzdem: Cabrio rausgeholt, Haare auftoupiert, die Friseusenfreundin von der Arbeit abgeholt und diese CD als Soundtrack dazu eingelegt. Und schon meinst Du, Du wärst in Hollywood - auch wenn es nur irgendein Hinterhof in Oldenburg ist.



Mario Karl



Trackliste
1Today4:09
2 Hold us down3:39
3 Way to nowhere5:22
4 Back again4:47
5 Angel dust3:58
6 In your arms4:52
7 Melody of pain5:14
8 Leader of the gang3:12
9 Pussy Sisster2:51
Besetzung

Alex “Sex” Nad (Gesang)
Vital Roxx (Schlagzeug)
Coma (Bass)
Rey Crewl (Gitarre)
Marc O. (Gitarre)
Chris Nad (“Leader”)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>