Musik an sich


Reviews
Mozart, W. A. (Petri)

Flötenquartette


Info
Musikrichtung: Wiener Klassik

VÖ: 09.06.2008

(Our Recordings / Naxos / CD DDD 2007 / Best. Nr. 6.220570))

Gesamtspielzeit: 59:09

Internet:

Michala Petri

Our Recordings



GEBLOCKT

Es ist zwar keine Glaubens- aber ganz sicher eine Geschmacksfrage, ob man Mozarts Fötenquartette auf einer Blockflöte interpretiert wissen möchte. Zu Mozarts Zeit war die Blockflöte bereits aus der Mode gekommen und die Querflöte beherrschte die Szene sowohl in der Orchester- wie auch in der Kammermusik. U ngeachtet dessen passt der leicht rauchige, schattige Klang der Blockflöte an sich nicht schlecht zu Mozarts Flötenquartetten, die einen für ihn überdurschnittlich hohen Anteil melancholischer Momente beinhalten.
Indessen sind die Möglichkeiten zur Gestaltung des Tons und zum Erzielen großer Kontraste im Vergleich zur Querflöte stark eingeschränkt. Selbst Michala Petri, in der historischen Aufführungspraxis höchst erfahrene und seit Jahren auf den Bühnen der Welt beheimatete Flötistin, vermag mit ihrem versierten Spiel hieran nichts zu ändern. So wirken diese Quartette emotionsärmer als sie eigentlich sind. Ja, ihnen geht ihre Nähe zur romantischen Schwärmerei, welche den Reiz der Werke ausmacht, weitgehend verloren. Übrig bleiben die heiter-virtuosen Skalen. Manches wirkt dadurch so flach und eindimensional wie als seinerzeit Glenn Gould Mozart auf dem Klavier als öden Komponisten zu entlarven suchte. Immerhin bewirkt der Umstand, dass Petri zwischendurch von der Alt- zur Sopran und sogar zur Sopranino-Blockflöte wechselt, einige Belebung.

Ein überzeugendes Plädoyer für Mozart auf der Blockflöte ist es aus meiner Sicht dennoch nicht geworden.



Sven Kerkhoff



Trackliste
1-3 Flötenquartett D-Dur, KV 285
4-5 Fötenquartett G-Dur, KV 285a
6-7 Flötenquartett C-Dur, KV 285b
8-10 Flötenquartett A-Dur, KV 298
Besetzung

Michala Petri, Blockflöte
Carolin Widmann, Violine
Uta Ulijona, Viola
Marta Sudraba, Cello


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>