Musik an sich


Reviews
Riverside

Voices in my Head


Info
Musikrichtung: Prog

VÖ: 19.05.2006

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 36:39

Internet:

http://www.riverside.art.pl


Nachdem sich die Polen mit zwei Alben als eine der größten derzeitigen Proghoffnungen etabliert haben, liefert ihr Label InsideOut nun die vergriffene Debüt-EP Voices in my Head von 2004 nach, die bislang nur über die Band und bei Konzerten erhältlich war. In einer um drei Live-Titel erweiterten Version erreicht die Scheibe solides Longplayer-Format.
Zusätzlich gibt es einen PC-Bonus-Part mit Fotos, dem Video zu “Acronym Love“ und sämtlichen Lyrics. Leider scheint es keine Möglichkeit zu geben Video und Lyrics sinnvoll zu vergrößern. Das macht die Wahrnehmung in der vorgegebenen Größe reichlich schwer.

Bereits auf diesem Debüt gelingt es dem Trio den Hörer in faszinierende Klangwelten einzuhüllen, die irgendwo zwischen Klischee freiem Goth, zurückhaltendem Prog und kraftvollem Ambient zu verorten sind. Glücklicherweise kommt die Band dabei völlig ohne irgendwelche Engelsgesänge aus.

Die Scheibe beginnt mit einem sehr zurückgenommen Stück, das praktisch nur aus Stimme und akustischer Gitarre besteht und sehr emotional daher kommt. “Acronym Love“ nimmt den so vorgegebenen Faden auf, wirkt aber bereits beim ruhigen Einstieg kraftvoller als der Opener. Dann kommen zusätzlich Gitarren und Schlagzeug dazu und führen das Stück langsam dem temperamentvollen Ende entgegen.
Für den wiederum sehr ruhigen Anfang des recht kryptisch betitelten “Dna ts. Rednum or F. Raf“ sorgen dieses Mal Bass und Drums. Im Hintergrund stricken die Keyboards eine seidige Soundtapete. Bevor sich das Stück wieder zu einem dramatischen Finale steigert ist ein schönes Gitarrensolo aus der Gilmour-Schule zu hören.
”The Day I was daydreaming” macht das, was Riverside immer wieder und am besten können. Es erschaffte eine Atmosphäre voller Weite, Frieden und dennoch kraftvoller Lebendigkeit. Der Sänger erinnert hier bereits, wie auf den kommenden Alben, an die Norweger A-Ha.
“Stuck between“, das eigentliche Schlussstück der EP umhüllt den Hörer mit einem soften Groove, lädt ihn zum mitschweben ein, während ihn ein kontinuierlich strömender Soundfluss beständig nach vorne treibt.

Die Live-Versionen halten den abgesteckten Kurs und werden dabei etwas kraftvoller, farbiger und lebendiger.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Us 2:33
2Acronym Love 4:44
3Dna ts. Rednum or F. Raf 7:20
4The Day I was daydreaming 4:53
5Stuck between 3:56
6I believe (live) 3:59
7Loose Heart (live) 5:27
8Out of myself (live) 3:42
Besetzung

Mariusz Duda (Voc, Ak. Git, B)
Piotr Grudzinski (Git)
Michal Lapaj (Keys)
Piotr Kozieradzki (Dr)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>