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Musik an sich
 
ASP - Die Zusammenkunft
Bereits erschienen
(EBM/Dark Wave)
Cover
Trackliste:
1. Milk
2. Sing child - Remixed by Cenobita
3. Imbecile anthem - Duett featuring Sara Noxx
4. Schwarz - Coverversion by Samsas Traum
5. The little big man - Remixed by Hungry Lucy
6. Kokon - Duett featuring Janus
7. Maybe - Remixed by The Dust Of Basement
8. Dancing - Remixed by DJ Tommy
9. Fading Away - Remixed by Pilori
10. Schwarzer Schmetterling - Remixed by Siechtum
11. Versuchung - Duett featuring Chamber & Umbra Et Imago
 

Nach erfolgreicher Umsetzung des "Duett"-Konzeptes vom eben so betitelten Album im Rahmen des mit großem Erfolg bestrittenen "Die Zusammenkunft"-Konzertes, wird die Grundidee auf der lang angekündigten EP der Gothic-Shootingstars konsequent weiterverfolgt.

Labelgenossen, Freunde und musikalische Gäste wurden geladen, je einen Song aus dem bekannten ASP-Repertoire eigenmächtig oder in Zusammenarbeit mit den ursprünglichen Interpreten in neuem Klanggewand ertönen zu lassen. Zuerst aber versucht sich das Duo selbst an einer englischen Fassung des Umbra Et Imago-Immergrüns "Milch", das derart beschwingt und augenzwinkernd daherkommend nur wenige den Jungs zugetraut hätten. Mozart seinerseits revanchiert sich dafür mit beigeisterndem Einsatz beim wunderbar intimen "Versuchung", mit dem die CD einen gelungenen Abschluss findet.

Doch rar gesät sind die hier aufgrund akuten Platzmangels nicht lückenlos aufzulistenden Höhepunkte in der Zwischenzeit ebenfalls nicht, wobei für mich Pilori mit der unglaublichen Transformation eines typischen Dark Wave-Songs in ein an irisches Liedgut gemahnendes Neoklassik-Stück den Schmetterling definitiv abgeschossen haben. Einen immensen Anstieg der Intensitätsskala gilt es im Fall von "Kokon" zu vermelden, das durch den wie immer halbpsychotischen Gesang von Hobby-Exekutor RIG enorm gewinnt und in dieser Gestalt problemlos in den Liederkanon seiner eigenen Band eingereiht werden könnte, was in ähnlicher Form auch für Sara Noxx gilt, deren gänsehautschauererzeugender Sprechgesang die surreale Absurdität des "Imbecile anthem" schmerzhaft bewusst macht. Auf andere Weise schmerzhaft geriet der Beitrag Siechtums, denn obschon Herr Rainer nach wie vor alles, was er macht, auch gut macht, sollte ein Remix kein stumpfes Vergraben einiger Originalversatze unter Siechtum-typischem Industrial-Krawall darstellen.

Die originalen Töne komplett außen vor gelassen hat erwähnenswerterweise einzig Alex Kaschte, der mit Samsas Traum eine interessante und nach Eingewöhnung überaus packende Version von "Schwarz" mit deutlich erhöhter Suggestivwirkung zustande brachte.

Alles in allem also eine schöne Sache, selbst für Remix-Skeptiker wie mich, und garantiert nicht nur empfehlenswert für ASP-Anhänger. Für die aber selbstredend sowieso.

16 von 20 Punkte

Thorbjörn Spieß

 

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