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Mactätus - Suicide
Bereits erschienen
Symphonic Black Metal
Cover
Trackliste:
1. Dead and alive
2. Epilogue - The tale of the psychotic
3. The whisperers
4. Sanctity in murder
5. Language of disloyalty
6. Bringer of silence
7. To distance death from life
8. Measurement of discipline
9. Concluding act of violence
10. Broken dreams of death
 

Die grandiose optische Gestaltung allein lässt auch ohne vorherigen Genuss der Musik keinen Zweifel offen: Mactätus entfernen sich mit großen Schritten vom ideologischen Inhalt ihrer früheren Werke und winden sich geschickt aus dem beengenden Korsett szeneoktroyierter Vorstellungen vom einzig wahren Black Metal. Eine Wandlung, die ihnen erwartungsgemäß seitens etlicher Puristen, denen die betont offenherzig auftretende Gruppe es noch nie hat recht machen können, nunmehr als Berechnung ausgelegt wird.

Ein albernes Spiel auf Kindergartenniveau, das zu erwähnen sich der Rezensent nicht verkneifen konnte, das er nun aber übergehen wird, um sich ganz Mactätus zu widmen.

Die neun flüssig ineinander übergehenden Stücke nebst manischem Intro erzählen die Geschichte eines potenziellen Selbstmörders, der aus Angst vor dem eigenen Tod so lange Morde begeht, bis ihm, sowohl gehetzt als auch körperlich wie seelisch am Ende, keine Alternative zum Suizid mehr bleibt. Umgesetzt wurde diese morbide Phantasie mittels aller im modernen Schwarzmetall neuerer Prägung erlaubter Stilmittel inklusive schlüssig und geschickt platziert eingebundener Violine, welche besonders das fantastische "To distance death from life" in atmosphärische Klangfarben taucht. Für den nötigen Schuss Melodie, denn das Album brettert größtenteils äußerst brutal und dank wuchtiger Tägtgren-Produktion auch in entsprechendem Sound durch die Boxen, sorgt zudem das Keyboard, das teilweise im Stil manches Horrorfilmsoundtracks, dann wieder, wie im abschließenden "Broken dreams of death", zur Kreation bombastisch angetünchter Flächen eingesetzt wird.

All dies in angesichts solch erfahrener Musiker nicht verwunderlicher Perfektion. Kritik kann allein an mangelnder Variation und einer zu extremen Gleichförmigkeit der Songs innerhalb des charakteristischen Stils geübt werden, die eine Unterscheidung der Tracks bisweilen erschwert. Darüber sehe ich persönlich bei einem Album auf so hohem Niveau allerdings mit Freuden hinweg. Lasst euch erzählen von bittersüßem Suizid.

17 von 20 Punkte

Thorbjörn Spieß

 

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