Musik an sich www.midifiles.de

Reviews


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Impressum



Musik an sich
 
Yo-Yo Ma plays the music of John Williams
Bereits erschienen (Sony Classical)
Moderne
Trackliste:
1-4: Concerto for Cello and Orchestra
1. Theme and Cadenza
2. Blues
3. Scherzo
4. Song

5. Elegy For Cello And Orchestra

6-8: Three Pieces For Solo Cello
6. Rosewood
7. Pickin`
8. The Long Road North

9. Heartwood
 

Kurz nach dem Kinohit "Star Wars - Episode 2" erscheint bei Sony ein Album des Soundtrack Komponisten John Williams, das mit Yo-Yo Ma als Cellisten und dem Recording Arts Orchestra Of Los Angeles wirklich vielversprechende Namen aufweisen kann. Keine schlechte Verkaufsstrategie!

Dabei klingen die hier dargebotenen Stücke vollkommen anders als die des weltberühmten und ebenso -beliebten Science Fiction Soundtracks. Nicht, dass sich Williams`s einzigartiger Stil nicht auch hier durchscheinen würde, aber es wird doch deutlich, dass die Musik der Lukas Arts Produktion für die Massen geschrieben wurde. In den vier Kompositionen des neuen Albums wird wesentlich mehr Anspruch und Herz hineingelegt. Das empfindet der gestandene Klassikfan natürlich als positiv, sofern er keine Abneigung gegen die oft etwas gewöhnungsbedürftige Musik des vergangenen Jahrhunderts hat. Für den Star Wars Fan, der aufgrund des bekannten Namens versucht ist hier blind zuzugreifen, könnte sich die CD dagegen schnell als Enttäuschung herausstellen und im Regal verstauben. Also lieber erstmal probehören!

Das Cellokonzert, speziell für Yo-Yo Ma geschrieben, glänzt durch Abwechslung und kompositorische Vielfalt. Interessante musikalische Ideen und ausgefallene Solos zeichnen das Stück aus, das die CD vor allem dadurch bereichert, dass es als einziges nicht in allzu düstere Gefilde entweicht.

Anders sieht es bei der "Elegy" aus. Düstere und melancholische Stimmung erfasst den Hörer. Das Stück wurde anlässlich dem Tode zweier Kinder geschrieben. Während es anfangs beinahe Langeweile aufkommen lässt, entfaltet es bei mehrmaligem Anhören seine ganze traurige Wirkung.

Weniger ausdrucksstark sind die "Drei Stücke für Solo Cello". Zu langwierig und unausgereift klingen sie, für mich der schwächste Teil des Albums.

Den Abschluss bildet jedoch das grandiose "Heartwood". Von Baumfotografien inspiriert, suggeriert "Heartwood" in beeindruckender Weise Majestät und Erhabenheit, aber auch myteriöse Düsternis. Ein Wechselbad der Gefühle, perfekt unterstützt durch das sich besonders mit einem Gefühl für Dynamik auszeichnende Orchester und das filigrane Spiel Yo-Yo Ma`s.

16 von 20 Punkte

Hendrik Stahl

 

Inhalt | Impressum | News | Reviews | Leserbriefe
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe