Musik an sich


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Links
Impressum
Musik an sich
 
Interview mit Dominus Satanas
 
Dass gute Bands nicht unbedingt aus Skandinavien kommen müssen beweisen Dominus Satanas aus Österreich. Obwohl sie nicht den typischen Schweden-Sound spielen, den ich mir am liebsten anhöre, ist mir die Band schon vor einer Weile aufgefallen und jetzt hatte ich auch endlich die Gelegenheit mich mit Thamus Eligor zu unterhalten.

Dominus Satanas

MAS:
Stell Dich und die Band bitte kurz vor!
Thamus:
Also die Band gibt`s seit Oktober 1998, gegründet wurde sie von mir und unserem ehemaligen Sänger Dennis, der jetzt bei Incineration spielt... Wir konnten ca. 1 Jahr nicht proben, da keine geeignete Örtlichkeit gefunden war, geschweige denn Musiker... irgendwann im Sommer `99 hatte ich dann genug Songs für die erste provisorische Probe zusammen. Dann gab`s immer kurze Besetzungswechsel und Intermezzi einzelner Personen, aber jetzt steht ein tolles Line up mit mir (Thamus Eligor, lead git+voc) 92/Necros/235 (b) Amon vepar (r.git) und Beleth Vephar (dr)
MAS:
Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen? Mir fällt zu Dominus Satanas zuerst ein Song von Burzum ein. Habt ihr euch danach benannt?
Thamus:
Absolut nicht... Dominus Satanas ist der Archetyp der Magie des Wortes, der Name klingt prägnant, brutal und hat ebenfalls etwas mystisches, genau wie die Band, außerdem vergisst man ihn nicht.
MAS:
Beschäftigt ihr euch mit Magie?
Thamus:
Nur ich, und Dominus Satanas ist eine spezielle Form der Magie. Dominus Satanas ist realitätsverändernd und erzeugt Stimmungen und Umweltbedingungen, die man rational nicht erreicht.
MAS:
Du meinst jetzt vom Feeling der Musik her?
Thamus:
Nicht nur... aber so genau will ich da gar nicht drauf eingehen, das ist nicht so öffentlich.
MAS:
Einer eurer Songs heißt Thamus Eligor. Beschreibst du dich in dem Text selber?
Thamus:
Hmmm... in gewisser Weise schon, aber nur den mythologischen Ursprung dieses Namens, in diesem Lied geht es einfach um das Folgen eines Weges, mittlerweile repräsentiert mich der Song absolut nicht mehr, ich spiele auch mit dem Gedanken, einen neuen Text dafür zu schreiben, doch damals war es das, wofür ich mit Dominus einstehen wollte.
MAS:
Um was geht es in deinen Texten?
Thamus:
Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, fällt mir immer Jim Morrison ein "Ich interessiere mich für Unordnung, Chaos, Rebellion, Leben, Tod" das drückt die Texte von Dominus eigentlich auch se hr gut aus... all diese Aspekte stehen eben auch für den Satanismus den ich betreibe, bzw. sind sie kleine Teilaspekte meiner selbst die ich beschreibe... Persönliches lasse ich beinahe nie einfließen, dass ich mich nicht fremden Menschen einfach so öffnen möchte, das ist mir sehr unangenehm und viel zu gefährlich, doch manchmal, wenn ich persönliche Dinge schreibe, dann sind diese extrem verschlüsselt... im Allgemeinen versuche ich eben, eher Poesie zu verfassen, als Songtexte, aber dazu bedarf es noch viel Übung bei mir.
MAS:
Schreibst du die Texte komplett allein, oder setzt sich dafür die ganze Band zusammen?
Thamus:
Die schreibe ich bis auf 2 Ausnahmen ganz allein, nämlich Amon Vepar und Beleth Vephar hatten im Studio keinen Text, der Soundtechniker kam zu mir und sagte, dass wir jetzt den Gesang aufnehmen, dann haben wir uns alle 4 noch schnell zusammengesetzt, und in ca. 10 min 2 Texte geschrieben, die aber eigentlich gar nicht so schlecht sind.
MAS:
Und wer schreibt die Songs?
Thamus:
Ebenfalls ich, aber auch hier gibt es Ausnahmen, beim DEUS EX HOMINE- Demo ist alles von mir, außer Amon Vepar, da hab ich nur die Lead Gitarren allein geschrieben. Die neuen Sachen sind zum Großteil von mir allein, jedoch bei unserer neuen Nummer hat sich jeder beteiligt, jedoch habe auch wieder ich den Großteil beigesteuert.
MAS:
Lässt du dich von irgend einer Band besonders inspirieren bzw. hast du ein besonders Vorbild und was hörst du privat?
Thamus:
Hmm... inspirieren lasse ich mich von keiner Band, zumindest nicht bewusst, Bands die ich besonders bewundere sind Emperor, Behemoth, The Doors, Pink Floyd und Massive Attack, textlich beeindrucken mich ebenfalls The Doors und Friedrich Nietzsche, das wären meine spontanen musikalischen Haupteinflüsse, inspirieren tut mich eigentlich fast alles.
MAS:
Bei dir scheint sehr viel kreatives Potential vorhanden zu sein. Ist Dominus Satanas dein einziges Baby oder hast du auch noch andere Bands am Start?
Thamus:
Bis vor kurzem spielte ich noch in einer DM-Band namens Devoured, doch gerade bin ich dabei ein weiteres DM-Side Project mit Wolfgang von Third Moon zu bilden, dann bin ich noch an PANZERFAUST beteiligt, mit denen wir morgen aufnehmen, da spielen wir total improvisierten primitiven BM dann mach ich noch einige elektronische Dinge, wie Drum´n´Bass oder Techno, da steck ich aber noch in den Kinderschuhen.
MAS:
Techno? Dann scheinst du nicht der Non Plus Ultra Schwarzmetaller zu sein, der außer seiner Musik nichts anders gelten lässt.
Thamus:
Absolut nicht, alles was mich limitiert ist mein Todfeind, ich würde im Gegenteil mich eher als Nonplusultra-BMler einschätzen, da BM eigentlich revolutionär und rebellisch sein sollte, nicht so gediegen, regressiv und engstirnig.
MAS:
Würdest du Dominus Satanas als typische Black Metal Band bezeichnen?
Thamus:
Gute Frage... eigentlich rein impulsiv würde ich nein sagen... wir sind Discordian Black Metal, darauf lege ich relativ viel wert, da uns das radikal abgrenzt von der Denkweise anderer Bands.
MAS:
Das Radikale grenzt euch ab? Wenn man das ganze Trara in den Medien verfolgt könnte man das jetzt ganz leicht missverstehen. Was hältst Du eigentlich von dem ganzen Gerede, dass die BlackMetaller alle üble Satanisten oder Nazis sind?
Thamus:
Hmm... was ist ein übler Satanist? Nazis sind Untermenschen und wie man mich missversteht ist mir egal, wenn man sich nicht mit uns auseinandersetzt und ein Urteil über uns fällt, ist das keine gültige Kritik in meinen Augen.
MAS:
Wie schaut das bei euch in der Szene aus? Habt ihr auch solche Probleme?
Thamus:
Bei uns hab ich erst einmal von solch Nazi-BMler gehört, jedoch gibt es haufenweise engstirnige Vollidioten, die glauben nur sie machen`s richtig, um solche Leute kümmere ich mich aber nicht, die Szene hier ist ja auch eher klein, wenn man von diesen Trendie-Gothicschlampen absieht, die hier in großen Mengen herumlaufen.
MAS:
Gibt es in Österreich überhaupt eine Szene? Thamus: Hmmm... ich weiß es nicht so genau, hier in Linz eine Kleinere, mit eben Astaroth, Estatic Fear, Third Moon, Legacy of Hate, Mortus und uns ein wenig, obwohl ich sagen muss, dass ich mit der Szene nicht allzu viel am Hut habe, aber ich glaube, dass die Szene allgemein in Österreich relativ gut ist.
MAS:
Das überrascht mich jetzt wirklich, da ich bis jetzt immer nur gehört habe, dass gerade mal in 3 Städten was los ist und selbst da sollen die Underground Konzerte mehr als schlecht besucht sein.
Thamus:
Ich redete ja auch von den Bands, los ist in der Hinsicht verhältnismäßig eh in Linz am meisten, wenn ich mir denke, dass wir bei unserem ersten Headliner-Konzi in Linz 100 Leute angezogen haben, gerechnet hatte ich ja mit 30 Personen, naja... das Publikum ist nicht so besonders stimmt schon, das liegt aber nicht an den Bands, was ich so beobachten konnte.
MAS:
Wie oft habt ihr schon live gespielt und mit wem?
Thamus:
Viermal. Beim ersten Mal waren wir Opener, dann Darkfall, dann Asmodeus, 2: Wir Opener, dann Golgotha, dann Sprawl, 3: Incineration, Baliseija Satanas, Wir:Headliner (geniales Konzert, klasse Publikum), 4: Incineration, Wir, Asche zu Staub.
MAS:
Steht in nächster Zeit ein Konzert an und kommt ihr auch nach Deutschland?
Thamus:
Im Juli/August/September werden wir vielleicht kleinere Gigs in Linz spielen, im Oktober dann im Kulturzentrum Hof und im Dezember in Wien im Planet Music auf dem Austrian Black Metal Force II, in Deutschland steht ja leider demnächst nix an, doch Interessenten sollen sich melden.
MAS:
Dann wünsch ich euch viel Glück und ich hoffe ich werde euch demnächst live sehen!

Inhalt | Impressum | Links | News | Reviews | Leserbriefe | Konzerte
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe