Sounds of new Soma

The Story of Sam Buckett (Vinyl)


Info
Musikrichtung: Elektronik, Berliner Schule

VÖ: 14.02.2025

(Tonzonen / Cargo)

Gesamtspielzeit: 46:47


Bei CD/DVD-Packages passiert es mir gelegentlich, dass ich die Musik akzeptabel finde, mich aber vor allem das begeistert, was auf der DVD zu sehen ist. So ein Effekt scheint bei einem Vinyl-Album schlicht und ergreifend unmöglich zu sein. Aber Sounds of new Soma machen das Unmögliche möglich.

Ihre Elektronik-Sounds laufen gut am Ohr vorbei, was in dem Genre, das leicht nervig werden kann, nicht selbstverständlich ist – insbesondere, wenn die Bands (zu) psychedelisch werden. Aber in dieser Hinsicht halten sich Sounds of new Soma weitgehend zurück – auch wenn das Label sie u.a. unter „Psychedlic“ und „Psychedlic Rock“ führt. Aber von Psychedlic und Rock ist hier ebenso wenig zu hören, wie von Ambient, einem weiteren Label, das das Label auf die Band pappt.

Wir hören in aller Regel sanfte Klänge, die aber immer noch mehr Musik als Ambient sind. Mal stehen die Gitarren, oft die Synthies im Zentrum. Beides wird wohl vom Duo Djelassi/ Raupach bedient. Immer wieder setzt aber auch das Saxophon von Steffen Gründel die entscheidenen Akzente.

Das recht sphärische „Higgs-Bosonometer“ wäre das Stück, das wohl am ehesten an den Bereich das Ambient heranreicht. Highlights sind für mich das wunderschön melodische „Bakku-Shan Dinner“ mit seinem Lead-Saxophon, das an Tangerine Dream erinnernde „Liquide Gravitation“ und die sanfte mit Synths und Percussion garnierte Gitarrenmelodie „Quasar“.

Der Hammer aber ist das Vinyl. „gelb orange schwarz” lässt der Promozettel wissen und beschreibt damit nicht einmal ansatzweise, was den Hörer, bzw. Seher, erwartet. Im Zentrum gelb ändert das Vinyl über orange, rot und dunkelrot seine Farbe bevor es am Rand schwarz wird. Das aber geschieht nicht etwa in sauberen konzentrischen Kreisen. Das Vinyl wirkt eher wie eine Supernova über der dann der Tonabnehmer schwebt, was in meinem Fall (weißer Abnehmer) möglicherweise noch besonders cool wirkt. Für diese Optik liebe ich das Album, das definitiv häufiger auf dem Teller liegen wird.

Verpackt ist das auf 300 Exemplare limitierte Vinyl in einer gefütterten schwarzen Innenhülle. Es gibt einen mit Informationen eher geizenden Einleger und eine Download-Karte. Entweder habe ich die bereits verloren (was bei den oft Visitenkarten-großen Karten kein Wunder wäre), oder es gibt den Download über den QR-Code auf dem Einleger, der eventuell auch zu weiteren Informationen führt. (Konnte ich nicht nachprüfen, da ich kein Handy besitze.)



Norbert von Fransecky



Trackliste
Seite 1
1 Rhode Island 1929 (3:29)
2 Higgs-Bosonometer (3:53)
3 Quasar (3:36)
4 Bakku-Shan Dinner (3:38)
5 Nahpunkt (4:20)
6 Antineuralring (4:30)

Seite 2
7 Surreal Journey (3:47)
8 Toenivornia (3:36)
9 Twin Suns (3:26)
10 Himmlischer Wanderer (4:55)
11 Liquide Gravitation (3:51)
12 Merkurkanone (3:46)
Besetzung

Alex Djelassi
Dirk Raupach

Gäste:
Armin Schopper (Dr)
Steffen Gründel (Sax)


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