Eric Johanson

Live in Mississippi


Info
Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 21.03.2025

(Ruf)

Gesamtspielzeit: 46:34

Internet:

http://www.ericjohanson.com


Live-Alben sind mir dann am liebsten, wenn sie den Spannungsbogen eines Konzertes transportieren. Von daher ist mir die Tatsache sehr lieb, dass Live in Mississippi ausschließlich Aufnahmen eines Konzertes am 9. August 2024 im Ground Zero Club in Biloxi enthält.

Das komplette Konzert kann das mit nur einer guten Dreiviertelstunde aber wohl nicht sein. Oder hat Johanson als Support Act oder im Rahmen eines Festivals aufgespielt? Wahrscheinlich nicht. Wir haben es wohl mit einer Auswahl von Stücken des Konzertes zu tun. Das würde auch erklären, warum es kein „Grande Finale“ gibt.

Live in Mississippi transportiert genau die Live-Atmosphäre, die Johanson verspricht, wenn er sagt: „Ich möchte, dass `Live in Mississippi´ den Menschen das Gefühl gibt, bei unserem Konzert dabei zu sein.“ Allerdings wirkt das Album eher wie ein Studio-Album, denn die spielen ihre Trümpfe oft in der ersten Hälfte aus, während man sie sich im Konzert für das Finale aufhebt. Und in diesem Fall sind die Stars nach Stück 6 bereits gelaufen.

Ausfälle gibt es dabei keine. Selbst das ruhige „Just like new“, das in der ersten Hälfte des Albums die Rolle des soliden Fillers einnimmt, wäre auf manch einem anderen Blues-Rock-Album ein Highlight.

Ansonsten enthalten die Tracks 1 bis 6 ausschließlich Kronjuwelen. Gerahmt von dem starken Rocker „I walk on guilded Splinters”, im Original von Dr. John, und dem cool und lässig gespielten druckvollen Blues-Rocker „Nowhere to go“ glänzen drei Stücke mit Hooklines, die wie Kletten im Ohr hängen bleiben.
Da gibt es das reggaefizierte Neville Brothers-Cover „Yellow Moon“, das groovende „Undertow“ und „Galaxy Girl“, das eigentlich ein Top-Hit sein müsste.

Danach wird es ruhiger. Nach dem etwas ziellosen „Hard Time killing Floor Blues“ liefert der „Familiar Sound” einen ruhigen Groove. Der Slow Blues „Changes the Universe” fesselt mit einem sehr intensive Gitarren-Solo, bevor „Don’t hold back“, einer von fünf Songs des Erfolgsalbums The Deep and the Dirty, die auf Live in Mississippi vertreten sind, das Album beschließt.

Alles im grünen Bereich – und besser!

Aber!: Die Titel 7 bis 10 sind perfekt für das zweite Drittel eines Konzertes. Danach müsste es noch mal so richtig los krachen. Vielleicht ist das im August 2024 in Biloxi passiert und der Schluss des Konzertes wurde aus irgendwelchen Gründen für die CD nicht berücksichtigt.

Mit dem CD-Player lässt sich das Problem leicht beheben. Mein Tipp: Startet die CD mit Track 7 (oder 6), lasst sie bis zum Ende durchlaufen und besorgt Euch dann das Grande Finale, indem Ihr die CD nun von vorne startet.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Nowhere to go 4:48
2Undertow 4:17
3Just like new 5:24
4Yellow Moon 4:35
5Galaxy Girl 4:04
6I walk on guilded Splinters 6:03
7Hard Time killing Floor Blues 2:32
8Familiar Sound 4:17
9Changes the Universe 5:31
10Don't hold back 5:02
Besetzung

Eric Johanson (Git, Voc)
Will Repholz (B)
Terry Scott jr. (Dr)


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