Civic

Chrome Dipped


Info
Musikrichtung: Proto-Punk/Rock

VÖ: 30.05.2025

(ATO)

Gesamtspielzeit: 37:36

Internet:

https://www.civicivic.com/
https://atorecords.com/
https://www.pias.com/


Wieder einmal Proto-Punk, das soll es sein, was die australische Band Civic bietet, mit Taken By Force hatte ich sie bereits vorgestellt.

Wie die Band angeblich beabsichtigte, sei es "eines der Hauptziele für das neue Album Chrome Dipped gewesen, eine drastische Wende im Sound zu vollziehen. Die Form zu brechen, den Stahl zu schmelzen." Das ist nun das dritte Album der australischen Band aus Melbourne. War der Vorläufer noch mit fünf Musikern besetzt, so spielen nun vier an der Zahl, drei sind geblieben, nur den Drummerstuhl nimmt nun Eli Sthapit ein.

So mögen die Einflüsse der Siebziger möglicherweise etwas entschwunden zu sein, man hat sich sicher moderneren Entwicklungen seit den neunziger Jahren zugewandt, doch bedeutet das nicht, dass wirklich grundlegende wesentliche Änderungen stattgefunden haben im Sound. Ich vernehme eine Breite des Sounds und satte Gitarrenriffs, treibend dumpfe Drums, emotionalen frechen Gesang, und hin und wieder löst sich der eine oder andere Song auf und läßt sich psychedelisch treiben, was mich dann wieder an die Sixties erinnert, beispielhaft bei "Starting All The Dogs Off" und "Trick Pony" zu vernehmen. So scheint erstgenannter Song völlig aus dem Ruder zu geraten, die Gitarren steigern sich in breitflächige Klangschwaden, McCullough singt fast schon schreiend, das ist beeindruckend, wie hier Stimmung erzeugt wird.

Und wenn es dann bei "Amissus" dahinzufliegen scheint, dann muss ich unwillkürlich an die australischen Nachbarn von The Church denken, manchmal auch an The Chills aus Neuseeland. Dann wieder geht das richtig gut ab bei "Poison" mit druckvollem Punk mit satt aufgedrehten Gitarren und polterndem Schlagzeug. Auf "Fragrant Rice" erlebe ich inmitten des ebenfalls punkigen Geschehens eine quirlige Gitarre mit reichlich flinken Läufen.

So zeigt sich die Musik recht abwechslungsreich und auf jeden Fall "bunter" als der Vorgänger. Und vor Allem wird das Ganze mit einem hohen Grad an Professionalität vorgetragen, die Musik ist enorm lebendig und strahlt große Frische aus, die sehr positiv nach vorn gerichtet wirkt. Und auch hier entdecke ich die eine oder andere Parallele zu The Stooges, MC 5 und ähnlichen Bands der Sixties, moderne Grunge-Anleihen paaren sich mit dem Sound jener Tage, der Siebziger und der Jetztzeit, letztlich ist es gelungen, das Alles in ein "modernes" Gewand zu packen, alle Zutaten gemeinsam führen zu einem mitreissenden, energiegeladenen und sehr zufrieden stellenden Hörvergnügen!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Fool
2 Chrome Dipped
3 Gulls Way
4 The Hogg
5 Starting All The Dogs Off
6 Trick Pony
7 Amissus
8 Poison
9 Fragrant Rice
10 Kingdom Come
11 Swing Of The Noose
Besetzung

Jim McCullough (vocals)
Lewis Hodgson (electric and acoustic guitars, vocals)
Roland Hlavka (bass)
Eli Sthapit (drums)
Charlotte Zarb (backing vocals - #2)
Kirin J Callinan (backing vocals - # 4, power tools, additional percussion)
Samuel Pankhurst, Matt Black (power tools, additional percussion)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>