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Carpet

Elysian Pleasures


Info
Musikrichtung: Psychedelic/Prog Rock

VÖ: April 2013

(Elektrohasch Records)

Gesamtspielzeit: 49:04

Internet:

http://carpetband.com
http://www.facebook.com/carpetband


Einst starteten Carpet als reines Soloprojekt des Dear John Letter-Gitarristen Maximilian Stephan. Ein erster künstlerischer Ausdruck davon war die bunte Melodiensammlung The eye is the heart mirror. Mittlerweile sind Carpet allerdings zu einer richtigen Band angewachsen. Mit dazu gehören Schlagzeuger Jakob Mader (ebenfalls Dear John Letter) und zwei Musiker der Münchener Band Instrument - Sigmund Perner und Hubert Steiner.

Damit ist Elysian Pleasures so etwas wie ein zweites Debüt. Und klanglich ist es mindestens genauso bunt wie der erste Gehversuch. Allerdings lenkte man seine überbordende Kreativität in richtig gute Songs und Kompositionen. Stilistisch mögen sich Carpet dabei nicht festlegen. Progressiv angehauchter Rock, träumerische Melodien, das eine oder andere deftigere Gitarrenriff, loungige Geschmeidigkeit und jazzige Versponnenheit - alles scheint zu gehen und das auch noch mit traumwandlerischer spielerischer Geschmeidigkeit. Die Instrumentierung ist dabei genauso abwechslungsreich wie die musikalische Ausrichtung. Marimba, Mellotronklänge oder Bläser gehören jedenfalls zum festen Inventar auf Elysian Pleasures.

Die einzelnen Stücke haben dabei einen gewissen narrativen Charakter und malen sehr unterschiedliche Bilder auf die geistige Leinwand. Während der Titeltrack noch fein blubbernder Traumpop ist, rockt man im anschließenden „Nearly four“ recht psychedelisch und härter durch die Botanik. „Man changing the atoms“ gefällt mit seinem Wechsel zwischen leichten Melodien und Jam-Flair. Besonders hier kann man ein leichtes Jazz-Feeling nicht leugnen, das beim entspannten „Smoke signal“ mit seiner Lounge-Atmosphäre widerhallt. Aber etwas weniger bodenständig und spaciger können es Carpet auch, wie sie bei „Birds nest“ beweisen. Das anfangs recht lebhafte „For the love of bokeh“ nimmt dafür den mit dem Opener gespannten Bogen in der zweiten Hälfte wieder auf, bevor der Hörer recht überraschend ins wahre Leben entlassen wird.

Mit dieser Platte hat das Quartett zweifelsohne eine der Überraschungen des Frühlings 2013 geschaffen. Davon darf es in der Zukunft gerne noch viel mehr geben!



Mario Karl



Trackliste
1Elysian pleasures6:34
2 Nearly four3:39
3 Man changing the atoms7:27
4 In tides5:50
5 Serpentine4:44
6 Birds nest4:19
7 Smoke signals3:13
8 For the love of bokeh13:18
Besetzung

Jakob Mader (Schlagzeug, Percussion, Vibraphon, Marimba)
Maximilian Stephan (Gesang, Gitarre, Marimba, Mellotron, Moog)
Sigmund Perner (Rhodes, Hammond, Mellotron, Flügel)
Hubert Steiner (Bass)


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