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Nothgard

Warhorns of Midgard


Info
Musikrichtung: Paganmetal

VÖ: 04.01.2011

(Black Bards)

Gesamtspielzeit: 55:47

Internet:

http://www.nothgard.de


Die Band Nothgard wurde 2008 unter dem Namen Nordavind gegründet. Bald auftretende Diskrepanzen sorgten nicht nur für einen Besetzungswechsel an den Keys und an der Gitarre. Noch im selben Jahr legte man sich dann auf den bisher gültigen Bandnamen fest und spielte gemeinsam die ersten drei Promosongs ein, von denen es "Rise After Falling" sogar auf das Debutalbum Warhorns of Midgard geschafft hat.

Auch wenn der Paganmetalmarkt nun wahrhaftig nicht gerade unterbesetzt ist gelingt es Nothgard doch, ein Ausrufezeichen zu setzen, auch wenn einzelne Bands wie Mithotyn oder gelegentlich sogar Amon Amarth immer wieder Pate stehen. Mit "Lex Talionis" steigen Nothgard ohne großen Bombast ein, die keys halten sich bei diesem uptempo-Song doch noch recht diskret im Hintergrund. Musikalisch gekonnt ist das alles in jedem Fall. Das folgende "Arminius" dagegen setzt doch immer zu sehr auf eben jene keys, die leider auch dann vollkommen synthetisch klingen, wenn sie eigentlich andere Instrumente imitieren sollen. Richtig gut gelungen ist hingegen "Under the Serpent Sign", wie eine Mischung aus Mithotyn und Korpiklaani.

Überhaupt fällt auf, das Nothgard vor allem dann stark und eigenständig klingen, wenn sie straight mit ordentlicher Gitarrenarbeit voranpreschen. Immer dann, wenn sich über die keys zu viel Bombast unter die Komposition mischt, werden die Jungs langeilig: Bestes Beispiel hierfür ist "Einherjer" oder auch das folgende überflüssige Interludium "Shadows arise". Leider finden sich diese Elemente bei den meisten der eigentlich zu lang geratenen Songs immer wieder, löbliche Ausnahme ist "Victory", dass die "Pagan"/"Folk"-Elemente genau richtig dosiert setzt und mit einem druckvollen und präzisen drumming und sogar growls kombiniert - für mich der beste Song der Band. Schade eigentlich, dass das Album auch mit einem Bombastversuch abschließt ("Ragnarök")...

... insgesamt haben Nothgard mit Warhorns of Midgard jedoch ein verdammt gutes und kraftvolles Debut abgeliefert, wenn auch noch kein wirklich eigenständiges; aber was nicht ist... Für meinen Geschmack noch zu viel gewollter (und nicht immer gekonnter) Bombast, gelegentlich zu verliebte und verfrickelte Gitarrensoli, die die Songs manchmal nach Powermetal klingen lassen - aber auf jeden Fall ein Album, das sich anzuhören lohnt.



Andreas Matena



Trackliste
1Lex Talionis4:38
2 Arminius5:14
3 Under the Serpent Sign4:08
4 Einherjer5:33
5 Shadows arise2:08
6 Blackened Sky6:01
7 Victory3:57
8 Warhorns of Midgard5:29
9 Spirit3:37
10 Ancient Heritage / Modern Warriors5:07
11 Rise after falling4:25
12 Ragnarök5:30
Besetzung

Dom: vocals, guitars
Vik: bass
Daniel: guitars
Rosh: keys


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