Musik an sich


Reviews
Ladi6

The Liberation of...


Info
Musikrichtung: Dancehall, Soul

VÖ: 27.05.2011

(Question Music / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 37:41

Internet:

http://www.ladi6.com


Was fällt einem in musikalischer Hinsicht ein, wenn man "Neuseeland" hört?! Viel mehr als OMC mit "How bizarre"? Um ehrlich zu sein - mir nicht, bis, ja bis mir das Album The Liberation of... von Ladi6 ins Haus flatterte... denn Ladi6, Karoline Tamati, hat samoische Wurzeln. Das hat nun aber rein gar nichts mit ihrer Art, Musik zu machen zu tun. Statt dessen bietet ihr Album eine interessante, abwechslungsreiche und gelegentlich abgefahrene Mischung aus R´n´B- und Hip Hop-Elementen, Funk, Soul und gelegentlich sogar Jazz. Die beiden Elemente, die The Liberation of... zusammenhalten sind die uneuafgeregte, dunkel gefärbte Stimme von Ladi6 und die fetten Beats.

Der Opener "Bang Bang" beginnt mit schlichten claps und ist ein schlichtweg mitreißender Song. Das bachfolgenden "Köln" hingegen ist ebenso wie "Jazmine DL." von seiner Grundstruktur deutlicher R´n´B/Hip Hop (vielleicht etwa im Stile der Fugees), einmal mit Soul- und Jazzelementen, das andere Mal mit einer abgefahrenen bassline, die sich zwar im Hintergrund hält, für die es sich aber lohnt, die Anlage bis zum Anschlag aufzudrehen.
Mit "98 til now" hält dann ein fast lupenreiner und bombastischer Rap Einzug, der ebenfalls wieder mit angedeuteten Soulelementen spielt, ohne allerdings Soul zu sein. Doch schon mit dem folgenden "Like Water" ist das vorbei, dieser Songs punktet mit einem unglaublich groovigen und verschleppten Beat, der jede Tanzfläche zum Kochen bringen würde. Nach so einem Kracher kann man eigentlich nur bewußt das Tempo ein wenig herausnehmen, und genau tut Ladi6 mit Norwest, das wie ein modernisierte und soulangereicherte Form des westcoast-Hip Hop der 90er klingt...

... und wenn man sich nun bereits sicher ist, von The Liberation of... nicht mehr überrascht werden zu können, dann kommen gerade jetzt noch einmal vier Songs, die jeder für sich einfach überraschend und genial sind: "Burn with me" klingt, als hätte Ladi6 Amy Winehouse durch den Fleischwolf gedreht und ihren eigenen Beat über diese Collage gelegt; bei "Goodday" scheint es, als habe sie dasselbe Prinzip auf Prince angewandt - zwei absolut geniale Songs! "Let it go" und "Squid" beenden die Platte mit ihren fetten und wabernden Beats, eine Platte, die intelligent und trotzdem leicht und mühelos daherkommt, die sowohl für die Tanzfläche wie auch den heimischen CD-Abspieler geeignet ist. Mit The Liberation of... ist Ladi6 ein phantastisches Album gelungen!



Andreas Matena



Trackliste
1Bang Bang3:36
2 Köln4:04
3 Jazmine D.L2:33
4 98 til now2:37
5 Like Water3:10
6 Norwest4:00
7 Burn with me4:31
8 Goodday5:53
9 Let it go3:24
10 Squid3:53

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>