Musik an sich


Artikel
Andreas Kümmert - Singer/Songwriter aus Unterfranken




Info
Gesprächspartner: Andreas Kümmert

Zeit: 10.06.2011

Interview: Telefon

Stil: Singer/Songwriter, Folk, Alternative

Internet:
http://www.myspace.com/andreaskuemmert
http://www.andreas-kuemmert.de

Andreas Kümmert ist ein deutscher Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist mit einer ausgeprägt eigenständigen Stimme. Seine erste Studio-EP “smilin‘ in circles“ bietet einen schönen Einblick in das musikalische Leben von Andreas Kümmert und ist Grund genug, ein paar Fragen an den jungen Künstler zu richten.

Hallo Andreas, schön, dass wir ein Interview für Musik an sich machen können. Da man Dich bisher kaum kennt wäre es zunächst einmal schön, wenn Du etwas über Deinen Werdegang erzählen, wie Du zur Musik gekommen bis und Dich etwas näher vorstellen könntest.

Also, ich bin Singer/Songwriter aus Gemünden am Main in Unterfranken. Nun, wie bin ich zur Musik gekommen? Es war schon früher so, dass ich immer an die Plattensammlung meines Vaters durfte und Musik hören durfte, was ich wollte. Er hat eine ziemlich große Plattensammlung gehabt und da sind viele Einflüsse hängen geblieben.

Welche Bands und Musiker sind denn Deine wichtigsten Einflüsse?

Das ist ganz verschieden. Ich habe ziemlich viele Einflüsse; das geht von den Eagles über die Stones bis zu den Guns N’Roses. Oft ist es so, dass meine Einflüsse manchmal gar nichts mit der Musik zu tun haben, die ich selber mache.

Wie würdest Du Deine Musik selbst charakterisieren?

Auf meiner aktuellen CD Smilin‘ in Circles ist die Musik doch recht melancholisch. Ich hab da versucht auch schon beim Songwriting so ehrlich wie möglich zu sein und unmaskiert aufzutreten auf der Scheibe.

Wie sind denn die bisherigen Reaktionen auf „smilin‘ in circles“? Bist Du damit zufrieden?

Ja, damit bin ich zufrieden. Es gab da bisher noch keine negativen Resonanzen.

Du hast Deine Songs fast komplett alleine eingespielt. Wie war es für Dich im Studio alleine daran zu arbeiten, ohne äußere Einflüsse?

Also, ich hab mich zum einen dazu entschieden, weil zu dem Zeitpunkt der Studioaufnahme kein aktuelles Line-Up einer Band vorhanden war. Ich hatte also eigentlich gar nicht die Möglichkeit mit einer Band ins Studio zu gehen. Zum anderen ist es einfach so, dass ich meine Songs am besten kenne und auch in meinem Kopf dann vorstrukturieren kann, wie ich gerne aufnehmen möchte. Aber alles in allem war es alleine doch sehr stressig.

Hast du dann immer erst mit der Schlagzeugspur angefangen oder auch mal einen anderen Ansatz gewählt?

Ich hab das ziemlich unüblich gemacht und habe tatsächlich mit der Gitarre angefangen und nicht, wie man es ja meist macht, mit dem Schlagzeug, wie es ja auch Bands normalerweise machen.

Du hast ja als Drummer angefangen. Das ist sicherlich ein großer Vorteil, wenn man ein echtes Schlagzeug aufnehmen kann und nicht auf den Drum-Computer angewiesen ist.

Es war auf jeden Fall von Vorteil, dass ich selber Schlagzeuger bin. Ich denke, was anderes wäre auch gar nicht in Frage gekommen, weil ich absolut kein Fan von solchen Drum-Computern bin. Es muss schon echt sein.

Hast Du ein eigenes (Heim-)Studio in dem Du aufnehmen kannst?

Leider habe ich kein eigenes Studio sondern muss mir immer eines buchen.

Du machst ja im Prinzip alles selbst, vom komponieren, texten bis hin zur Promotion. Wie schwierig ist es für Dich, ohne Unterstützung von einem Label, CDs zu veröffentlichen und diese dann auch noch bekannt zu machen?

Also, es ist in jedem Fall sehr viel Arbeit und tatsächlich nicht sehr einfach. Vor zwei, drei Monaten habe ich glücklicherweise eine Booking-Agentur in München gefunden, die beim Booking mithilft und das in Zukunft erledigt. Ich habe da auch ein wenig Mangement-Unterstützung vom Chef. Da läuft es in der Richtung dann in Zukunft etwas besser, wenn nicht mehr alles alleine an mir hängt.

Wird es in nächster Zeit von Dir etwas Neues geben, z.B. eine Tour oder eine neue CD?

Eine Tournee ist, soweit ich weiß, für den Herbst geplant. Ansonsten spiele ich immer wieder einzelne Gigs am Wochenende (Termine auf der Homepage). Eine neue CD ist auch für die nächsten zwei Monate in Planung. Ich bin gerade im Studio und werde heute wahrscheinlich mit den Aufnahmen fertig. Das wird allerdings so eine Überbrückungs-CD bis zu meinem geplanten Album, das allerdings jetzt nochmal verschoben wurde, dass ich erstmal wieder was Neues in der Hand habe. Und ich hatte einfach Bock darauf aufzunehmen und nochmal so eine 5-Song-Scheibe herauszubringen, die es dann auch günstig zu erwerben gibt.

Gibt es erst bei Dir erst die Musik und dann die Texte oder auch umgekehrt?

Es kommt auch vor, dass die Texte zuerst da sind, das ist ganz unterschiedlich

Wie wichtig sind Dir die Texte und warum hast Du Dich für die englische Sprache entschieden? Weil diese einfach internationaler ist?

Ja, das ist auch ein Grund, aber ich finde vor allem, dass Englisch einfach ästhetischer ist, als die deutsche Sprache. Ich höre selbst ungern Musik mit deutschen Texten.

Kannst Du von der Musik leben oder musst Du neben der Musik noch einer ‚geregelten‘ Arbeit nachgehen?

Ich habe mir das wirklich vorgenommen, von der Musik zu leben und mache das auch. Das läuft mal mehr, mal weniger gut, aber nebenher mache ich nichts anderes. Man ist damit auch den ganzen Tag beschäftigt.

Gibt es von Dir aktuell noch andere musikalische Projekte?

Ich spiele ab und zu noch mit zwei verschiedenen Bands live. Die eine ist meine ehemalige Band, die hieß Silent Cry. Das ist eher so die Grunge-Rock Richtung und auch melancholisch. Die unterstützen mich live manchmal. Und dann habe ich noch ein Projekt, das geht dann mehr in die Blues/Blues-Rock Richtung. Das steht aber momentan alles ein wenig auf der Kippe. Hauptsächlich trete ich alleine auf.

Welche Gitarren spielst Du?

Ich bin da ein etwas komischer Fall für Gitarristen. Ich lege gar nicht so viel Wert drauf, welche Gitarren gespielt werden und bin auch nicht so der Techniker, der sich dann so auskennt, welche Pickups wo drin sind. Live spiele ich hauptsächlich eine akustische Cort. Mit Band spiele ich dann unter anderem eine Gretsch oder eine Fender Strat, weil ich auf diesen Strat-Sound stehe.

Verwendest Du manchmal auch Open Tunings?

Eher selten. Da ich live nur die eine akustische Gitarre verwende ist das mit dem Umstimmen immer etwas kompliziert. Aber ich experimentiere ganz gerne damit. Ich bin ein großer Led Zeppelin Fan und Jimmy Page verwendet das ja ziemlich oft.

Hast Du noch etwas, das Du loswerden möchtest?

Das einzige was mir persönlich sehr wichtig ist: Ich bin dringend auf der Suche nach einem Label, damit ich einfach durchstarten kann.
Und ich grüße alle meine Fans.

Diskografie
smilin´ in circles ep (2010) - first studio record
jack rivers story (2009) - low budget
colliding shadows and holes in the sky (2008) - low budget
blood/sweat for reality (2007) - low budget


Ingo Andruschkewitsch



 << 
Zurück zur Artikelübersicht
 >>