Musik an sich


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Wo man vor den Göttern des Rock’n’Roll auf die Knie fällt




Info
Autor: Thomas H. Green

Titel: Rock Shrines – Where the Stars’ Lives ended and the Myths began

Verlag: Edition Olms

ISBN: 978-3-283-01144-4

Preis: € 29,95

176 Seiten


Der Titel passt Rock Shrines - Rock Heiligtümer. Genau darum geht es.
Thomas H Green hat sich umgesehen – an den Orten, an denen Ikonen des Rock’n’Roll gestorben sind, wo sie begraben sind, oder wo an sie erinnert wird.

Im Zentrum stehen 40 Heroen von Andy Gibb bis Sid Vicious, von Michael Jackson bis Kurt Cobain, von Robert Johnson bis Marc Bolan, unter ihnen nur fünf Frauen, u.a. Nico und Janis Joplin. Jede Ikone wird mit vier großformatigen Seiten geehrt, darauf zu sehen sind Bilder des Stars, seines Sterbeortes, seiner Gedenkstätten – kommentiert von kurzen Texten, die seine Bedeutung ins Gedächtnis rufen, vor allem aber die Umstände seines Todes beleuchten und die Orte, an dem an ihn gedacht wird, ins Zentrum rücken.

Makaberer Nebeneffekt: Drogen, Autounfälle und Flugzeugabstürze scheinen zu den „natürlichen Todesursachen“ von Rockstars zu gehören. An Altersschwäche oder einer "normalen" Krankheit gestorben ist keiner.

Nach den 40 ausgewählten Stars gibt es im Schnelldurchlauf noch zehn weitere tote Helden auf insgesamt zwei Seiten – darunter Bon Scott, Frank Zappa, James Brown und als einzige Frau die Folk Sängerin Sandy Denny von Fairport Convention.

Edle Aufmachungen sind wir von der Edition Olms gewöhnt. Aber mit den Rock Shrines übertrifft sich der Verlag selbst.
Neben den verschwenderisch bebilderten Seiten gibt es fünf Plastiktaschen, in denen Reproduktionen von Star-bezogenen Memorabilia stecken. Konzertplakate, Eintrittskarten, Zeitungsartikel, aber auch die Sterbeurkunde von Dennis Wilson, das Testament von Jim Morrison, eine Heiratsurkunde von Elvis Presley und ähnliches.

Wer detaillierte Informationen über Lebenswege sucht, ist hier sicher falsch. Aber Fans, die mit ihren Helden leben, bekommen hier tolle Gimmicks – und Reisetipps für die nächsten zehn Auslandsreisen.


Norbert von Fransecky



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