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Reviews
Clint Black

Spend my time


Info
Musikrichtung: Country / New Country

VÖ: 02.03.2004

Equity Music Group

Gesamtspielzeit: 52:30

Internet:

http://www.clintblack.com


Clint Black ist nach mehr als fünfzehn Jahren regelmäßigen Erscheinens in den Countrycharts zu einer festen Größe dieser Musikrichtung geworden. Tief verwurzelt in der traditionellen Schiene ist er aber auch für rockige Songs gerne zu haben. Sofort nach Veröffentlichung auf dem amerikanischen Markt stieß dies Album in die Top 20 vor, und auch die gleichnamige Singleauskopplung fand ihren Weg dorthin. Nun liegt das Album auch hier vor und soll auf Herz und Nieren geprüft werden. Schwester, bitte den CD-Player!

Im Einzelnen:

Der Einstieg in die CD erfolgt mit dem Titeltrack, der in sanfter Balladenform gehalten ist und außer gezupfter Gitarre und Piano nicht viel braucht, um die entsprechende Stimmung zu erzeugen. Clint Black´s Stimme lässt ihren nasalen Erkennungswert spielen und erinnert an seine früheren "Time"-Songs "Killing time" und "No time to kill". Bei "We all fall down" stellt man sich bereits bei den ersten Tönen der Mundharmonika auf Südstaaten-Feeling ein, und der eckige und teilweise holprige Drum-Groove unterstützt das Blues-Element dieses Songs. Die Harmonika wird hier vom "Chef" persönlich gespielt, der dies Instrument bereits auf dem Album von Buddy Jewell effektvoll eingesetzt hat. Da dieses Lied aber recht tief in das Fass mit dem Südstaatenblues hineingeschaut hat, ist es fraglich, ob sich hier nicht ein "Kater" abzeichnen könnte. Mit "My imagination" steht bereits die nächste Ballade auf dem Programm. Wieder dezent begleitet - wie es sich für diesen Stil gehört - beklagt er sich darüber, dass nur seine Fantasie ihn mit der Dame seiner Begierde verbindet. Bereits der dritte Song mit negativer Grundeinstellung - passend zur Stimme und zum Namen von Mr. Black - doch es soll nicht der letzte sein. "She´s leavin´" zeigt ihn wieder verzweifelt ob der Trennung von seiner Liebsten, und so langsam sehnt man sich nach einen flotten und fröhlichen Song aus dem Repertoire des Hutträgers. Auffällig ist, dass es sich nicht um brandneue Songs handelt. Viele wurden bereits 2001 komponiert, "She´s leavin´" sogar bereits 1997, und so drängt sich der Verdacht auf, dass man Clint Black gerade in einer düsteren Lebensphase angetroffen hat, als er die Songs für dies Album zusammenstellte. Auch der Produzent konnte hier nicht korrigierend eingreifen, denn der Sänger war sein eigener Produzent.

Mit "Everything I need" kommt endlich Schwung in den Laden, denn hier trifft man auf flotte Grooves und muntere Gitarren in Chart-Qualität, und so wird die Hoffnung auf eine Stimmungsumkehr genährt. Doch bereits "Whatever happened" führt wieder in ruhigeres Fahrwasser, obwohl hier mehr gesangliche Harmonie mitspielt und den Song vom Feeling her nicht zu sehr abstürzen lässt. Song Nr. 7 heißt "A mind to" und ist die logische Fortsetzung des Vorgängers, hat zwar einen eckigeren Rhythmus, leidet zwar an der stets "knödeligen" Stimme von Clint Black, bekommt dafür gelegentlich einen schönen Harmonie-Background beschert, der das Gesamtbild versöhnlicher gestaltet. "Just like you and me" dürfte allmählich die Freunde des Sängers von den gelegentlichen Black-Hörern trennen, denn die - wie bereits angesprochen - für die einen markante, für die anderen inzwischen nervige Stimme ist in ihrer nasal-knödeligen Art gerade bei ruhigeren Stücken allzu präsent. Vielleicht hätte man die Tonart ein wenig herunterschrauben sollen, um die Stimme wenig gepresst klingen zu lassen.

Erholung bietet da "The Boogie man", denn hier bekommt die Rhythmus-Sektion der Begleitband wieder ein wenig mehr zu tun, und neben der Harmonika kommt auch ein Piano zum Einsatz. Und endlich mal ein Song, der nicht mental runterzieht, denn hier geht es um Musik und nicht um Einsamkeit, und dieses Thema bietet immer die Möglichkeit zu schönen Songs. Doch bereits beim nächsten Song "Someone else´s tears" geht es erkennbar um negative Gefühle, die in dieser Ballade mit klagender Stimme beschreiben werden. Die ruhigen Stücke des Albums wirken inzwischen austauschbar, denn die Themen sind fast identisch und auch die musikalische Umsetzung läuft auf derselben Schiene. Da bildet auch "Haywire" keine große Ausnahme, auch wenn hierbei keine Beziehung sondern gleich die ganze Welt aufs Korn genommen wird und der Rhythmus ein wenig kantiger produziert wurde. "A lover´s clown" kann das Bild nur noch abrunden, das sich bereits seit vielen Songs abzeichnet: wieder ein gebrochenes Herz, wieder dieselbe Stimmung.

Fazit:

Mit diesem Album dürfte sich Clint Black keinen großen Gefallen getan haben, denn von der Vielseitigkeit seiner früheren Alben ist hier nicht mehr viel zu spüren. Zum einen handeln fast alle Songs von negativen Gefühlen wie Einsamkeit und Beziehungsproblemen, zum anderen ist die musikalische Bandbreite bei den meisten Titeln sehr eng ausgelegt und verläuft überwiegend im Bereich der Balladen. Hinzu kommt der markante Gesang, der durch den in diesem Fall geringen Variationsreichtum schnell einmal nerven kann.

Dwight Yoakam hatte bei seinem Album "Population me", das sich ebenfalls in Beziehungsproblemen suhlte, mit denselben Problemen zu kämpfen und blieb dort hinter seinem Standard zurück. Dass es sich hierbei um ein Themen-Album handelt, deuten auch die teilweise schon mehrere Jahre alten Songs an, die hierfür verwertet wurden, doch eine CD mit negativ belegten Songs zu füllen, verlangt Mut. Doch dieser Mut kann nicht immer belohnt werden, und so ist es auch in diesem Fall. Wer noch kein Album von Clint Black hat, sollte auf ein älteres zurückgreifen oder auf das nächste warten. Dieses jedenfalls könnte einige Hoffnung enttäuschen.



Lothar Heising



Trackliste
1Spend my time3:50
2We all fall down5:34
3My imagination3:51
4She´s leavin´3:45
5Everything I need4:14
6What ever happened4:12
7A mind to4:53
8Just like you and me3:43
9The boogie man3:51
10Someone else´s tears3:26
11Haywire5:59
12A lover´s clown5:12

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