Guru Guru

Hey Du


Info
Musikrichtung: Rock/Fusion

VÖ: 25.04.2025

(Repertoire Records)

Gesamtspielzeit: 38:51

Internet:

https://guru-guru.com/
https://www.repertoirerecords.com/
https://www.brooke-lynn-promotion.de/


Nach Live '78 gab es 1979 wieder ein Studioalbum mit Hey Du. Zu diesem Album hatte sich Norbert bereits 2006 geäußert und ihm die Höchstpunktzahl attestiert! "Tolle, vielfältige Scheibe!", so sein abschließender Kommentar.

Nun ist das Album erneut wiederveröffentlicht worden, Repertoire Records zeigt sich hier wieder verantwortlich. Gleich vorweg, den damaligen Bonustrack "I am rolling through the City (Live Bonus Track)" hat man unterschlagen! Schade eigentlich!

Auf dem Cover der CD ist auffällig, dass der Bandname ein wenig erweitert wurde - Guru Guru Sun Band. Wollte man nun ein neues Kapitel aufschlagen? Nun, die Besetzung hatte sich nicht wesentlich geändert, Neumeier, Schaeffer, Bischof, sie waren noch dabei, Gitarrist Dieter Bornschlegel vom Livealbum war nicht mehr anwesend und den hauptamtlichen Bass bediente nun Gerald Luciano Hartwig. Kühmstedt und Hattler (hier als Karla Maria Von Sinnen) waren als Gäste nur noch auf jeweils einem Song dabei.

Tango Fango und Globetrotter möchte im Vergleich heranziehen, weil mir bei beiden Veröffentlichungen angenehm aufgefallen war, dass der alte Krautrock mit Jazz und Jazzrock liebäugelte und man eine sehr interessante Fusionierung der Elemente erschaffen hatte mit Spielraum für Kreativität.

Leider sehe ich bei Hey Du einen gewissen Rückschritt im Verhältnis zu den genannten Produktionen. Hatte ich zu "Globetrotter" noch bemerkt, dass der Sound insgesamt einheitlicher geraten war als Fusion der genannten Einflüsse aus Rock, Jazz und Weltmusik, kann ich das hier nicht gelten lassen. Denn zwar sind die genannten Elemente zwar noch anteilig vorhanden, doch halte ich sie im Vergleich gesehen nicht so sehr fusioniert, sondern als Einzelbeispiele. "Starway" ist für mich ein letztlich relativ langweiliger Song mit weichgespülten Elementen, auch mit Anteilen der damaligen Disco-Welle gespickt. "Dös War I" im bayerischen Dialekt mag zwar witzig sein, aber lange nicht so humorvoll, wie ich es aus der Vergangenheit der Band kenne.

Erst "Giri Fushi" bringt ein wenig Weltmusik in den Sound, was sich später mit "Taoma" aber erst für mich richtig erfüllt hinsichtlich der Ausstrahlung. Auch der Titelsong klingt recht banal, auch hinsichtlich des deutschen Textes, der sich schon fast an langweiligen Schlagersongs zu orientieren scheint, die Band überrascht mich. Also, "Taoma" ist für mich der wichtige Titel der Platte, und das abschließende "Atommolch" lässt dann auch noch "alte" Tugenden der Band wieder aufblitzen, mit einem hohen Anteil der typischen Gestaltung des Krautrocks eigener Prägung und breitflächigem Soundteppich mit Raum zur Kreativität, und eine politische Stellungnahme zu AKWs beeinhaltet der Song dann auch.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Starway (4:55)
2 Dös War I (4:04)
3 Was für 'ne Welt (6:15)
4 Giri Fushi (4:01)
5 Hey Du! (4:26)
6 Taoma (6:16)
7 Atommolch (9:46)
Besetzung

Mani Neumeier (vocals, drums, kalimba, percussion)
Roland Schaeffer (guitar, saxophone, vocals)
Ingo Bischof (keyboards, percussion, vocals, ballaphon)
Gerald Luciano Hartwig (bass)
Butze Fischer (drums, tabla, percussion)
Karla Maria Von Sinnen (bass- #1)
Peter Kühmstedt (bass - #4)



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