Zhenya Strigalev

Blues For Maggie


Info
Musikrichtung: Fusion

VÖ: 09.03.2018

(Whirlwind Records)

Gesamtspielzeit: 58:26

Internet:

http://www.zhenyastrigalev.com/
http://www.whirlwindrecordings.com/


Zhenya Strigalev ist ein Jazzmusiker aus St.Petersburg, er spielt Alt-Saxofon. Bereits beim Eröffnungssong, “Not Upset” zeigt sich die mehr ausgeprägte Struktur der Musik, im Vergleich zu den Vorgängern. Die Musik wirkte zum Beispiel auf dem Album “Never Group“ grundsätzlich recht aufgeregt und mitunter hektisch, und die meist kurzen Stücke trugen auch dazu bei, dass zwar einerseits viel Abwechslung, aber andererseits kaum Ruhe bestand. Im leicht an Reggae angelehnten Rhythmus ziehen die Musiker nun, beim Opener, ganz cool und entspannt ihres Weges, kurze Einwürfe auf dem Saxofon, Spielereien mit dem Keyboard, ein klares Gitarrensolo sowie der rhythmisch brummelnde Bass, zusammen mit dem flexibel agierenden Schlagzeug eine feste Grundlage bietend.

Mitunter gibt es Spielereien mit der Elektronik, mit Gitarre und Keyboards, der eine oder andere Song erinnert mich an die Soft Machine der Früh- bis Mitt-Siebziger, verspielt und fröhlich im Ausdruck zudem. Blues For Maggie, das noch nebenbei, ist jener Dame gewidmet, die es mag, Jazz-Konzerten bis drei Uhr früh beizuwohnen, und die eine Schottin ist, die gern entkoffeinierten Kaffee mit Baileys (der allerdings separat serviert wird) trinkt, das ist Maggie Black, eine Mäzenin, die auch mitunter mit Pannonica de Koenigswarter verglichen wird, jener New Yorkerin, die sich aufopferungsvoll um Jazzmusiker kümmerte. Sie und Zhenya kennen sich seit 2011, als sie sich im Ronnie Scott’s Jazzclub trafen.

Mit seinen Mitstreitern ist zum Teil sperrige Fusion gelungen, die den brillanten Musikern Spielraum bietet für ihre individuellen Ausprägungen, man beachte bitte das ausgedehnte Gitarrensolo von Federico Dannemann auf dem zwanzig Minuten langen “Take Off Socks“. Für mich ist dieser Song ohnehin der Höhe- und Dreh- und Angelpunkt dieser live eingespielten Platte. Linley Marthe spielt einen groovenden Bass und Eric Harland am Schlagzeug ist sehr flexibel in seiner Ausgestaltung dieser frischen Mischung aus Rock und Funk, im Gegensatz zu den vorherigen Platten hält sich Strigalev selber jedoch vergleichsweise mehr im Hintergrund.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Not Upset (5:27)
2 Pinky (6:35)
3 Wondering About Swing (5:30)
4 Take Off Socks (20:25)
5 Happy Professors (6:56)
6 Little Struggle (6:09)
7 Coda of “Not Upset” (7:24)
Besetzung

Zhenya Strigalev (alto sax, soprano sax, alto box, electronics)
Federico Dannemann (guitar)
Linley Marthe (bass guitar, keyboards)
Eric Harland (drums)



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