Mila Mar

Haime


Info
Musikrichtung: World Music, Ethno

VÖ: 04.05.2018

(Space Bee Records )

Gesamtspielzeit: 23:42

Internet:

http://www.milamar.de/
http://www.promotion-werft.de/


Um sich in das Anliegen der Band Mila Mar aus Göttingen hineinzuversetzen, hier ihre auf der Webseite verkündete Botschaft:

„Wir sind für den ultimativen Weltfrieden.
Vier Künstlerinnen, zwei Männer, zwei Frauen.
Bunt finden wir besser.
Wir glauben ganz tapfer nicht an Gott, aber an Eigenverantwortung & das Leben,
deswegen haben wir Kinder.
Wir fordern: Passt auf unsere Kinder auf!
Wir glauben nicht an den Kapitalismus.
Unsere Idee ist Miteinander.
Wir wünschen uns Verbindung mit den Menschen, Tieren & Pflanzen.
Wir lieben Bäume & Punk.
Wir glauben an Musik.
Musik darf verschenkt, aber nie gestohlen werden.
Musik braucht materielle Freiheit.
Musik verbindet uns mit dem Leben.
Krieg, Hass, Gewalt, Missgunst, Neid & Einsamkeit lehnen wir ab.
Wir fordern: Liebe für Alle!“

Es hat jedoch lange auf sich warten lassen, was die Veröffentlichung von Tonträgern betrifft, war das letzte Lebenszeichen doch die LP “Picnic On The Moon“ aus dem Jahre 2003. Und doch hat es lediglich für fünf Songs auf einer EP gereicht.
Mysteriöse Stimmung erwartet uns auf dem Opener, der sich überschlagende Gesang von Anke Hachfeld, der mich spontan an Mari Boine erinnert, das den schleppenden Takt bestimmende dumpfe Schlagwerk, Geigen, Synthies und eine melodramatischer Ausdruck schaffen eine orchestrale Atmosphäre, die zugleich irdisch und außerirdisch klingt. Zudem paaren sich Klangvorstellungen aus dem Hohen Norden mit solchen des Abendlandes, aber besonders ist es eine gewisse Stimmung von Ureinwohnern, seien es solche aus Nordamerika oder aus Skandinavien oder Grönland.

Allerlei Perkussion gesellt sich auf “Rose“ hinzu, und nun assoziiere ich Loreena McKennitt, aber auch eine gewisse Nähe zur Musik von Lisa Gerrard (Dead Can Dance) lässt sich nicht verleugnen. Der Sound wird durch eine Flöte abgerundet, die noch mehr Mystik hineinträgt. “Asche“ schwebt auf einem Synthie-Teppich, und leider habe ich das Gefühl, dass sich die Musik ein wenig erschöpft, Anke Hachfeld versucht allerdings, stimmlich eine weitere Nuance einzubringen, soll das in Richtung Björk gehen?

Der Titelsong wird von Synthie und Geige getragen, ich vernehme ein wenig die Melodie von “Caravan“ (Dizzy Gillespie, Irving Mills, Juan Tizol), aber dieser kurze Ausflug bleibt ein sehr kurzer, ansatzweise geschieht etwas, was man locker hätte ausbauen können. Stattdessen bleibt man ziemlich am Boden haften und mein Gefühl, es würde sich stimmungsmäßig, auch durch die Stimme, nicht wesentlich viel unterscheiden, betoniert sich. Auch “Neptune“ ändert daran nicht viel. Mein Fazit daher: recht interessante Musik mit dem leichten mystischen Hang, aber wenn ich es für mich interessanter und besser haben möchte, dann ziehe ich die oben genannten Vergleiche jederzeit vor: Mari Boine, Loreena McKennitt, Lisa Gerrard, Björk.
P.S.: “Neptune“ ist nach 2:46 noch nicht zu Ende, man sollte bis 2:59 warten, dann kommt noch ein Hidden Bonus, der aber nur ein kurzer instrumentaler Nachschlag für eine knappe Minute ist.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Fliedermoos
2 Rose
3 Asche
4 Haime
5 Neptune
Besetzung

Anke Hachfeld (Gesang & Percussion)
Katrin Beischer (Geige, Flöte & Percussion)
Maaf Kirchner (Synthesizer & Percussion)
Lars Watermann (Schlagzeug & Percussion)



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