Musik an sich


Reviews
Billy Shaddox

I Melt, I Howl


Info
Musikrichtung: Americana

VÖ: 13.05.2016

(Folkwise)

Gesamtspielzeit: 45:57

Internet:

http://billyshaddox.com/
http://www.hemifran.com/index.html


Wie höre ich heutzutage so oft, wenn es um Musik geht, die von jüngeren Künstlern geboten wird? „Eine moderne Stimme“! Wie immer das zu deuten ist, so geht das in der Regel in die Richtung, dass solche Stimmen assoziiert werden mit aktueller Musik, die sich in den Charts tummelt.
Eigenen Angaben zufolge entstand dieses Album des amerikanischen Musikers in einer Zeit persönlicher Veränderung. So soll es hauptsächlich davon handeln, wie aufregend es sein kann, sich nach vorn zu bewegen, oder wie es sich anfühlt, sich nicht heimisch zu fühlen, dort, wo man gerade sei.
Bereits vor einiger Zeit gab es Veränderung, nämlich, als sich der Künstler entschloss, solo weiterzumachen und der Arbeit mit Bands Adieu zu sagen.
Es folgten eine CD und eine EP und ein Umzug von Südkalifornien nach Colorado.

Musikalischer Einfluss mag Gram Parsons gewesen sein, bezeichnete Shaddox seine beabsichtigte Musikrichtung doch ebenfalls “Cosmic American Music“. Sicher gab es eine Beeinflussung in Richtung Bluegrass, durch den Vater, doch galt die persönliche Vorliebe eher dem Country und Rock, so war die Band Wilco sicher eine wichtige Quelle. So war es letztlich ein Bestreben, all‘ diese verschiedenen Einflüsse in der Platte I Melt, I Howl einfließen zu lassen.
Auf dem Titelsong heult er dann auch wie ein Wolf und dieser Song atmet in der Tat eine ganz coole Atmosphäre, sehr harmonisch und mit Zutaten eines guten Pop-Songs ausgestattet. Und so geht sie weiter, die „Musik zum Anfassen“. Mehr als einmal fühle ich mich zurückversetzt in Pop-Musik der siebziger Jahre, und hier meine ich jene, die handwerklich und inhaltlich wirklich gut war.
Davon transportiert diese Platte eine beachtliche Menge, und wenn dann auf dem dritten Stück gleich zu Beginn ein Banjo erklingt, dann ist es so, dass wohl die väterliche Beeinflussung ein wenig nachhallt. „“Feels Like Home“ hat in der Tat ein sehr heimeliges Feeling, es wirkt insofern sehr gemütlich und ansprechend.

Einige Schlenker mehr in Richtung Country könnte ich mir für die nächste Platte sehr gut vorstellen, aber eben nur als Zutat, denn in dieser Richtung gibt es nicht mehr allzuviel Musik. “Story Of You And I“, diese Art des Vortrags könnte man entsprechend aufpeppen. Eine sehr schöne Ballade ist “Fireflies“, einer der kleinen Hits der Platte. Auch hart und trocken rockend geht es mal ab, mit “Telescope“, aber letztlich bleibt unter dem Strich eine feine Platte im Americana-Stil ruhigerer Gangart mit dem gewissen Hauch Popmusik, im Ausdruck mit einer positiven Ausstrahlung und so gar nicht düster.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 I Melt, I Howl
2 My Hands Don’t Lie
3 Feels Like Home
4 Fireflies
5 I Believe
6 Story Of You And I
7 Telescope
8 Golden Coast
9 Leaves In Autumn
10 Who You Were
11 Not Easy Anymore
Besetzung

Billy Shaddox
Sam Kassirer
Bobby Shaddox



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