Musik an sich


Reviews
Janis Martin

Bang! Bang! The Complete 1956-1960 Recordings


Info
Musikrichtung: Rock'n'Roll/Pop

VÖ: 24.04.2015

(Hoodoo Records/Inakustik)

Gesamtspielzeit: 63:55

Internet:

http://www.rockabillyhall.com/JanisMartin.html
http://www.in-akustik.com/de/Unternehmen/default.asp


Eigentlich ist sie relativ wenig bekannt, dieser frühe Versuch eines weiblichen Popstars.
“The Female Elvis“, so wurde sie seinerzeit auch genannt.
Die Zeiten waren hart im Showbusiness, wurden ihre Auftritte als Kind und früher Teenie-Star noch als niedlich bezeichnet, so wechselte das Vokabular schnell, als sie etwas älter wurde und sich für damalige Zeiten wohl eher unanständig auf der Bühne bewegte, und ihr Verhalten dann als vulgär bezeichnet wurde.
Die Musikerin wurde am 27. März 1940 in Sutherlin, Virginia geboren und starb am 3. September 2007 in Danville, Virginia.

Im Soge des Rock ’n’ Rolls der Fünfziger ließ sie sich mitreißen und schrieb im Alter von vierzehn bereits erste Songs. Ein Jahr später unterschrieb sie bei RCA Records, dem Label, zu dem Presley kurz vorher gewechselt war.
Mit ihrer ersten Single Drugstore Rock And Roll, startet auch diese Kollektion sogleich recht druckvoll.
Beeindruckend ist auch das straff rockende Billy Boy, Billy Boy mit der energischen Lead-Gitarre von George Barnes, aber auch eher seltene ruhige Songs wie Cry Guitar können mit ihrem schmachtend wirkenden Anstrich das Gemüt berühren.
Stückem wie I’ll Never Be Free wurde ein feines Bläserarrangement spendiert und führen es in die Richtung des seinerzeit auch aktuellen Rhythm & Blues.

Mit 30 Songs aus den Jahren 1956 – 1960 jagt einer den anderen, in gut oder manchmal weniger als zwei Minuten sind die Geschichten jugendlicher Probleme schnell erzählt. Begleitet wird Janis von einer Auswahl hochwertiger Studiomusiker jener Zeit, die für professionellen Musikgenuss sorgen.
Die Protagonistin verfügte zwar nicht über eine jener frechen und lauten Stimmen, wie man die von Wanda Jackson oder Brenda Lee kennt, vermag jedoch mit ihrer gefühlvollen Art gleichwohl die Songs glaubhaft auszukleiden.
Teen Street und Cry Guitar waren zunächst ihre letzten Aufnahmen, bevor sie Anfang der Siebziger erst wieder ins Musikgeschäft zurückkehrte.
Ein ausführliches 16 seitiges Booklet rundet diese gelungene Werkschau der vergessenen oder bisher unbekannten Künstlerin ab und zeigt auf, dass es auch eine Welt neben Elvis gab.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Drugstore Rock And Roll (2:10)
2 My Boy Elvis (2:10)
3 Love And Kisses (2:01)
4 Will You, Willyum (1:58)
5 Hard Times Ahead (2:18)
6 Let’s Elope Baby (2:05)
7 Little Bit (2:12)
8 One More Year To Go (2:23)
9 Barefoot Baby (2:13)
10 Ooby Dooby (2:00)
11 Bang Bang (2:00)
12 Two Long Years (2:26)
13 Half Loved (2:12)
14 Love Me To Pieces (2:08)
15 All Right, Baby (1:38)
16 Just Squeeze Me (But Don’t Tease Me) (1:49)
17 Cracker Jack (2:08)
18 Love Me, Love (2:07)
19 I’ll Never Be Free (2:04)
20 Billy Boy, Billy Boy (2:11)
21 I Don’t Hurt Anymore (2:07)
22 William (2:08)
23 Please, Be My Love (2:14)
24 Here Today And Gone Tomorrow Love (2:08)
25 Cry Guitar (2:30)
26 Love Me, Love (Cha-Cha) (2:04)
27 Blues Keep Calling (2:24)
28 My Confession (2:05)
29 Teen Street (1:52)
30 Good Love (2:11)
Besetzung

Janis Martin (vocals, guitar)
Chet Atkins (lead electric guitar)
Grady Martin (rhythm guitar, bass)
Bob Moore (upright bass, bass)
Floyd Cramer (piano)
Buddy Harman (drums)
George Barnes (guitar)
Al Chemet (guitar)
Charles Green (bass)
Shorty Long (piano)
Bunny Shawker (drums)
Sam Bruno (bass)
Andy Ackers (piano)
George Berg (tenor saxophone)
Jala Divigard (backing vocals)
Jim Farmer (backing vocals)
Bettye McCormick (backing vocals)
Melvin Little Ryan (backing vocals)
Hank Garland (guitar)
Jimmy Atkins (guitar)
Boyce Hawkins (organ)
The Jordanaires (backing vocals)
Dave Rich (rhythm guitar)
Tony Mottola (rhythm guitar)
Danny Peri (rhythm guitar)
Arnold Fishkin (bass)
Joe Harnell (piano)
Jerry Duane (backing vocals)
Marge Murphy (backing vocals)
Dot Evans (backing vocals)
Lew Anderson (backing vocals)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>