Musik an sich


Reviews
Arnold Dreyblatt

Choice (1980 – 1999)


Info
Musikrichtung: Klangkunst / Ambiente / Soundinstallation / Minimalmusik

VÖ: 25.04.2014

(Choose Records Choose)

Gesamtspielzeit: 41:37

Internet:

http://www.dreyblatt.de
http://www.chooserecords.de


Arnold Dreyblatt ist ein seit langen in Berlin lebender amerkanischer Musiker, dem schon des öfteren das Prädikat „most rock-oriented of american minimalists“ gegeben wurde.
1953 geboren betätigt er sich seit den 70er Jahren in den Feldern der Mediakunst ebenso wie eben der Minimalmusik. Er hat bereits viele Ausstellungen ausgerichtet, instrumentiert und ist inzwischen sogar zu Professorehren gekommen.


Das vorliegende Album Choice ist jedoch eine Zusammenstellung bisher unveröffentlichter Liveaufnahmen aus den Jahren 1980 – 1999. (So steht es auf der Promo
CD-R, das Info spricht von 1977 – 2007).

Den 10 Stücken hört man Beides nicht an. Damit meine ich, dass man nicht hört das es Liveeinspielungen sind und auch nicht hört das sie aus einer so langen Zeitspanne stammen.
Die Kompositionen sind zumeist sehr ähnlich aufgebaut und instrumentiert. Einfache, sich ständig wiederholende Gitarrenklänge bohren sich in die Gehörgänge. Darunter liegen dunkle Streicher oder elektronische Sounds, so genau kann ich es nicht definieren. Es klingt jedenfalls wie sehr angenehme Dronesounds. Über dieser Mixtur (Dronesound und manische Gitarrenklänge) breitet sich ein weiteres Instrument aus. Ich denke es ist ein Keyboard oder vielleicht sogar ein Moog oder Mellotron. Ich kann aber auch völlig daneben liegen. Diese Mixtur kreiert Tracks die den Hörer, welcher sich darauf einlässt, tief einsaugen können.

Vergleichbares kenne ich nur von Christoph Heemann, Hirsche nicht auf´s Sofa, Phillip Glass oder den von mir schon oft erwähnten und hochgeschätzten MIMIR.

Arnold Dreyblatt vergeht sich jedoch nicht in langen Stücken sondern bleibt bei Stücken zwischen knapp 3 und knapp über 7 Minuten.

Es tauchen auch Stücke mit Perkussion auf über denen wiederum dieses undefinierbare Instrument liegt (“Sideband“. Auch diese strahlen eine ähnliche Atmosphäre aus wie oben beschrieben.
Auch richtig sphärisch-trauriges mit dunklen Streichern bekommt man mit “Flowchart“ geboten.

Insgesamt liegt hier ein sehr bündiges Album über das fast 30 jährige Schaffen eines sehr interessanten Künstler vor, welches Musikfans die mal ein wenig abseits der Pfade lauschen wollen wärmstens empfohlen ist. Irgendwie ist das hier die Großmutter des Postrocks (wenn der Großvater dann Talk Talk heißt.)



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Harptones3:53
2 Regal Sustain3:52
3 Bowing3:36
4 Striking3:08
5 Sideband3:35
6 Flowchart7:02
7 The Odd fellows4:21
8 Organ Music for 16 hands7:10
9 Surfacetones2:35
10 Brushtones2:25

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