Musik an sich


Reviews
Philm

Harmonic


Info
Musikrichtung: Noise/Experimental Rock, Metal

VÖ: 18.05.2012

(Ipecac Recordings / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 62:14

Internet:

https://www.facebook.com/PHILMOfficial


Kann man über die Band Philm schreiben ohne den Namen Dave Lombardo zu erwähnen? Nicht wirklich. Aber um gleich mal eines klarzustellen: Slayer-Fans ihr könnt gleich wieder weiter gehen - das hier ist nichts für euch! Während der Schlagzeuger bei seiner Hauptband das chirurgisch-präzise Dampfhammerdrumming perfektioniert hat, ist genauso bekannt, dass er sich gerne mal ganz anders auslebt. So auch hier. Zusammen mit dem ehemaligen Civil Defiance-Gitarristen Gerry Nestler bildet er den Rumpf von Philm. War-Bassist Pancho Tomaselli ergänzt das Power-Trio.

Und irgendwie lässt sich das Ganze anfangs gar nicht so richtig fassen. Einerseits fahren Philm ganz herzhaft und durchaus aggressiv und eingängig die Groove-Schiene und grüßen im Vorbeifahren Prong und die Melvins, nur im später in ganz andere Sphären einzutauchen. Dass man auch Jazz goutiert, hört man nicht nur im langen Instrumental „Exuberance“, sondern in gewisser Weise auch an der Herangehensweise an die Songs. So klingen auch die Geradeausrocker nicht so dicht und bewusst offener als beim Großteil der Konkurrenz. Man nehme nur „Hun“, das fast wie lockere Helmet tönt oder auch das dynamische und mitreißende „Held in light“.

Groß wird es, wenn man sich etwas atmosphärischer gibt. So zum Beispiel bei „Amoniac“ das zunächst fast Trance-artig vor sich hin blubbert, bevor man sich in der Hälfte massiv aufschwingt. Etwas weiter noch geht das instrumentale „Killion“, mit seiner interessanten Stimmung. Die Band, allen voran Lombardo, der sein Drumkit hier lediglich aufs Nötigste reduzierte, genießt es hörbar sich kreativ auszutoben.

Dass man das Album zu Hause in gemütlicher Atmosphäre gemeinsam austüftelte und gleich selbst produzierte kommt dem Ganzen durchaus zugute, sorgte aber auch an manchen Stellen dafür, dass man sich etwas verrannte. Hin und wieder klingt so manches auch etwas steril. Das sollte einen aber nicht davon abhalten hier mal reinzuhören. Denn die Chose hat unverkennbar ihren anziehenden Charme.



Mario Karl



Trackliste
1Vitrolize4:29
2 Mitch3:24
3 Hun3:25
4 Area3:52
5 Way down5:43
6 Harmonic3:13
7 Exuberance7:25
8 Sex amp2:53
9 Amoniac5:06
10 Held in light3:30
11 Dome3:46
12 Killion3:35
13 Mezzanine3:22
14 Mild4:20
15 Meditation4:11
Besetzung

Dave Lombardo (Schlagzeug)
Gerry Nestler (Gesang, Gitarre)
Pancho Tomaselli (Bass)


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>