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Adramelch

Lights from Oblivion


Info
Musikrichtung: Progressive Rock/Metal

VÖ: 27.04.2012

(Pure Prog Records / H’Art)

Gesamtspielzeit: 62:02

Internet:

http://www.adramelch.com
https://www.facebook.com/pages/Adramelch/270226516358870?sk=wall


Lichter aus der Vergessenheit - was für ein passender Titel. Denn fast hätte man nicht mehr daran gedacht, dass es die Italiener Adramelch noch gibt. Lights from Oblivion ist erst das dritte Album in der 26-jährigen Bandgeschichte und das erste seit 2005. Aber das Warten hat sich aber gelohnt. Denn das Quintett aus der Lombardei verwöhnt seine Hörer eine gute Stunde lang mit feinster Musik.

Wirklich metallisch geht es auf dem neuesten Werk nicht mehr zu. Dafür bietet man wunderbare, etwas verträumte und ziemlich niveauvolle Rockmusik. Der Sound ist immer noch recht progressiv, benötigt aber keine unnatürlichen Selbstbeweihräucherungsbreaks und setzt mehr auf einen durchgehenden Fluss. Was sich durch alle Stücke zieht, ist ein gewisses Maß an Melancholie, die für eine interessante und einnehmende Atmosphäre sorgt.

Das spielerische Niveau der Band ist trotzdem ziemlich hoch. Vor allem die beiden Gitarristen sorgen für einiges an Gänsehaut und schütteln viele schöne Leads und Soli aus ihren Ärmeln. Auch der leidenschaftliche und manchmal etwas sehnsuchtsvolle Gesang trägt sein Scherflein zum Gesamtergebnis bei. Man hat zudem hörbar viel Zeit in Songwriting und Arrangements gesteckt, die durchdacht, aber nicht hölzern sind. Adramelch gehen stets sehr songorientiert mit Blick aufs Ganze vor. Die Stücke klingen dabei letztlich relativ luftig, so dass das Ganze nie zu sehr in Schwermut verfällt.

Wer die Qualität eines Albums nur vom Vorhandensein harter Powerchords abhängig macht, wird am dritten Adramelch-Album keine Freude haben. Denn dieses ist verhältnismäßig ruhig und gesetzt ausgefallen. Trotzdem ist der Stil der Band immer noch unverkennbar. Die Melodien sind teils grandios und die Stimmung durchgängig sehr angenehm. Sollte man eine Schwäche an Lights from Oblivion finden wollen, so ist es höchstens der etwas dumpfe Sound. Ansonsten bekommt man 62 Minuten lang schöne Musik mit Träumerpotential geliefert. Unbedingt antesten!



Mario Karl



Trackliste
1Lights4:12
2 Aelegia4:49
3 Islands of Madness5:31
4 Truth Lies ...5:00
5 Wonderful Magician5:53
6 Beyond a Lifetime5:33
7 Tides of My Soul6:45
8 Chiaroscuro4:02
9 King (Of the Rain of Tomorrow)4:55
10 Pain after Pain5:36
11 We March, We Fail6:53
12 Oblivion2:53
Besetzung

Vittorio Ballerio (Gesang)
Gianluca A. Corona (Gitarre)
Fabio Troiani (Gitarre)
Sigfrido Percich (Schlagzeug)
Maurizio Lietti (Bass)


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