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Pharaoh

Ten years (EP)


Info
Musikrichtung: Heavy/Power Metal

VÖ: 07.06.2011

(Cruz del Sur Music)

Gesamtspielzeit: 25:57

Internet:

http://www.solarflight.net


Unglaublich, aber nachdem diese Veröffentlichung der US-Metalband Pharaoh schon vor rund zwei Jahren erstmals angekündigt wurde, erscheint sie nun wirklich! Das 26-Minuten lange Minialbum enthält zwei unveröffentlichte Songs aus den Sessions des letzten Albums Be gone, zwei bisher nur auf Vinyl erhältlich Bonussongs genannter Platte, sowie zwei neue Coverversionen. Und Pharaoh beweisen auch auf Ten years wieder, dass traditioneller (Power) Metal keineswegs altbacken klingen muss. Die bemerkenswertesten Punkte im Sound des Vierers sind das einfallsreiche Gitarrenspiel von Matt Johnsen und der tolle und charakteristische Gesang von Tim Aymar, welcher dereinst auch Chuck Schuldiners (Death) Control Denied-Album einsang.

Der Titeltrack und „When we fly“ sind die beiden neuen Lieder. Erstgenanntes gefällt mit einem eingängigen Refrain und das zweite, flottere überzeugt mit einem leicht rockigen Charme. Beide wären eine Bereicherung für Be gone gewesen. Der ehemalige Bonustitel „Reflection and the inevitable future“ ist ein zackiger, eingängiger und vielleicht etwas unauffälliger, aber doch guter Song. Unauffällig, das gilt anfangs auch etwas für „Nothing I can say“. Dieses ist nicht so auf Eingängigkeit getrimmt und kommt leicht progressiv schleichend daher. Dieses Flair steht der Band wirklich gut und macht das Lied letztlich zum Highlight der EP.

Und dann wären da noch die beiden Coverversionen. Zum einen haben sich Pharaoh an „White light“ der New Model Army versucht. Grundsätzlich hat man dieses 1:1 übernommen, was die Gitarrenriffs und auch den Gesang betrifft. Das hat was und es kommen Erinnerungen an Anacrusis auf („I love the world“). Liebevoll gemacht, aber meines Erachtens passt das aber nicht ganz so gut zur Band. Besser passt da schon das abschließende Slayer-Cover. Eine Power Metal-Band covert Slayer?! Ja, und wie. „Tormentor“ ist ein Song des Debüts Show no mercy, der selbst noch eine NWOBHM-Schlagseite hat. Der Gesang ist natürlich etwas melodischer als im Original.

In letzter Zeit werden ja immer wieder recht unsinnige EPs auf den Markt gehauen. Doch Ten years zählt hierzu glücklicherweise nicht. Die Songs sind durchgehend gut, was das Ganze mehr als nur zu einer kleinen Überbrückung bis zum nächsten Pharaoh-Album macht (welches für Ende des Jahres angekündigt wurde).



Mario Karl



Trackliste
1Ten years4:13
2 When we fly3:31
3 White light4:33
4 Reflection and the inevitbale future4:15
5 Nothing I can say5:06
6 Tormentor4:19
Besetzung

Tim Aymar (Gesang)
Matt Johnsen (Gitarre)
Chris Kerns (Bass)
Chris Black (Schlagzeug)


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