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Reviews
David Rhodes

Bittersweet


Info
Musikrichtung: Prog

VÖ: 04.06.2010

(Care / edel)

Gesamtspielzeit: 46:24

Internet:

http://www.davidrhodes.com


Keine Frage: die fast 30 Jahre, die Gitarrist David Rhodes in den Diensten Peter Gabriels zugebracht hat, haben seine Spuren hinterlassen – oder David Rhodes hat seine ganz eigenen Spuren auf den Alben des ehemaligen Genesis-Frontmannes hinterlassen. Wer will das so genau sagen?
Jedenfalls klingt Bittersweet über weite Strecken wie ein Gabriel-Album, und zwar wie eines, das die Fans beglücken wird, denen sowohl Gabriels Ausflüge in die zu chartkompatible Rock-Pop-Region, wie auch seine darauf folgende Lust am Experiment entschieden zu weit geht.
Zu allem hat Rhodes auch noch eine Stimme, die täuschend nahe an die des Meisters herankommt.
Alles in allem kann man Bittersweet gut vor dem ersten Gabriel Live-Album im Plattenschrank einordnen, in der Zeit, in der dessen Platten alle einfach nur Peter Gabriel hießen.


Rhodes beginnt sein Album sehr ruhig, wirft sich aber bereits im ersten Stück zu dem großartigsten Refrain des Albums auf, wunderbar melodisch und verhalten, aber dennoch unvergesslich. Wer es einmal gehört hat, wird bei jedem zukünftigen Peter Gabriel Konzert immer wieder darauf erwarten, dass endlich „Reality slips“ angestimmt wird – jedenfalls wenn PG mal wieder „richtige“ Konzerte geben sollte.

„Just two People“ nimmt diesen Faden auf, spannt ihn mit deutlich härteren Gitarrensaiten ab und klingt in den Vocals gelegentlich gar etwas nach Frankie goes to Holywood.
„Monster Monster“ ist eine schleppend düstere Nummer, die sich kraftvoll aus dem Rahmen der CD erhebt. Kurz vor dem Ende liefert Rhodes mit dem toll groovenden „One Touch“ noch mal einen packenden Refrain, der mit Streichern im Hintergrund gestützt wird.

Das wären dann auch schon die Anspieltipps für ein Album, dessen Schwachstellen weit über dem Bereich liegen, wo andere Künstler ihre Gipfelkreuze stehen haben.

Dass letztlich eben doch nicht alles auf der vorherzusehenden Linie liegt, lässt Bittersweet eher noch näher an das Gabriel Werk heranrücken.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Reality slips 5:36
2 Down by the River 4:55
3 Just two People 5:10
4 Crazy Jane 5:35
5 All I know 3:40
6 If it could only be that easy 6:14
7 Monster Monster 2:30
8 There's a fine Line 4:00
9 One Touch 4:42
10 Bittersweet 4:01

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