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Reviews
The BossHoss

Low Voltage


Info
Musikrichtung: Rock / Countryrock

VÖ: 16.04.2010

(Island/Universal)

Gesamtspielzeit: 59:15

Internet:

http://www.thebosshoss.com
http://www.myspace.com/thebosshoss
http://www.trashvillestore.com


Nicht mal ein ganzes Jahr ist es her, dass The BossHoss ihren letzten Longplayer Do Or Die auf den Markt brachten, schon wird wieder nachgelegt. Aber diesmal etwas anders als man es erwartet hätte: Low Voltage ist ein Querschnitt ihres bisherigen Schaffens in neuem, ungewohntem Gewand.

Ein nicht ganz alltägliches Best-Of-Album, aber doch (zunächst) ein durchaus reizvolles, da nicht eine reine Zusammenstellung der Songs geboten wird, die man eh schon im CD-Regal stehen hat (zuzüglich ein oder zwei neuer Songs zum Kaufanreiz, damit auch treuen Fans das Geld aus der Tasche gezogen wird), sondern eben die bekannten Songs von The BossHoss in neuer Aufmachung: begleitet von über zwanzig Bläsern und Streichern präsentieren die sieben Hauptstädter das Beste aus ihrer bisherigen fünfjährigen Karriere.

Sowas hätte böse in die Hose gehen können - den bisher rauen und dreckigen Country-Sound von The BossHoss mit Violinen und Trompeten zu unterlegen, ist schon ein mutiges Experiment. Aber ein (überwiegend) gelungenes, denn Low Voltage hört sich nicht an wie ein Pop goes Classic-Abklatsch vom Munich Symphonic Sound Orchestra, sondern ist trotz der Orchester-Begleitung immer noch ein echtes BossHoss-Werk geblieben: rau, rockig und unverkennbar. Meist funktioniert diese Symbiose sehr gut: "Have Love Will Travel", "Stallion Battalion" (BossHoss meets ZZTop...) oder auch "Remedy" funktionieren sehr gut und das Ergebnis erinnert entfernt schon mal an die Blues Brothers, in anderen Fällen wie z.B. bei der neuen Version von "Go! Go! Go!" ist das aber schon etwas gewöhnungsbedürftiger.

Unterm Strich ist Low Voltage eine mal etwas andere Best-Of-Präsentation, nicht weniger, aber auch nicht mehr - ganz so neu und originell ist die Idee, mit einem Klassikorchester aufzutreten, schließlich auch nicht mehr... Trotzdem ist es eine schöne Alternative zu sonstigen Greatest-Hits-Alben. Wie heute üblich gibt es neben dem nackten Album natürlich auch ein CD/DVD-Paket, bei dem man in den Genuss der Live-Premiere des Konzeptes kommt und sich so schon mal auf die dazugehörige Tour vorbereiten kann. Hoffentlich kommt dann auch Ernesto Escobar mit, denn der wurde anscheinend in der Besetzungsliste des Booklets vergessen...



Jürgen Weber



Trackliste
1Stallion Battalion4:16
2 Have Love Will Travel2:59
3 Rodeo Queen3:57
4 Shake & Shout4:09
5 Go! Go! Go!4:19
6 Rodeo Radio4:03
7 Close3:00
8 I Say A Little Prayer3:52
9 Break Free3:54
10 Mary Marry Me5:00
11 Gay Bar3:33
12 Remedy3:09
13 Sugarman4:31
14 No One Knows4:26
15 Last Day3:59
Besetzung

Hoss Power - Vocals, Guitar
Boss Burns - Vocals
Guss Brooks - Bass
Russ T. Rocket - Guitar
Sir Frank Doe - Drums
Hank Williamson - Harp, Mandoline, Washboard
Ernesto Escobar - Percussion (Name fehlt im Booklet)

& diverse Streicher und Bläser


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