Musik an sich


Reviews
Uwe Kaa

Endlich Single


Info
Musikrichtung: Dancehall

VÖ: 31.10.2008

(Irievibrations / Groove Attack)

Gesamtspielzeit: 54:51

Internet:

http://www.uwekaa.de


„Besser geht's kaum“ ist etwas langweilig; das Liebeslied „So sweet“ kommt ziemlich platt; die „Dancehall Story“, die wichtige Stationen für die Geschichte der deutschen Dancehall-Bewegung aufzählt, klingt im Yum Yum Edit etwas dumpf und mit „Mein Ganja“ und „High Grade“ werden zwei schöne Grooves an Drogen verherrlichende Kiffer-Texte verschwendet; wobei die Argumentation in letzterem so abstrus ist, dass sie nahezu den Beweis für die Hirn zersetzende Wirkung des Krauts liefert.
Damit ist aber auch schon fast alles aufgezählt, was man an Endlich Single überhaupt nur kritisieren kann!

Uwe Kaa fährt die Dancehall mit deutlichem Bezug zum Reggae, in dem das Ganze ja nun mal wurzelt. Der Groove in den beiden Ganja-Texten wurde ja schon erwähnt. Ähnliche Erinnerungen an Bob Marley & Co ruft auch „Wir leben laut“ hervor, während der Reagge von „So wie Ihr“ schön sanft fliest und den eher schwachen gegen die Werbung gerichteten Text gut genießbar macht.
Mit dem auf Dub gegründeten etwas hektischen HipHop-Anflug von „Das Mic“ schaut man zu dem anderen Vater der Dancehall hinüber, die selber in „Allein“ in aller Kraft und Schönheit über die Bühne stolziert. Auch den – in der Dancehall zurzeit fast unvermeidbaren schwyzerischen Beitrag - weiß Uwe Kaa in einer gut erträglichen Dosis einzubauen („Nie genug“).

Nicht vergessen darf man bei Kaa die wirklich tollen Texte. Zwar ist über den weiblichen Shopping-Wahn schon hunderttausendfach gelästert worden. So vergnüglich wie mit „Freundin“ ist das aber selten gelungen. Ähnliches gilt für das Image-feindliche „Hallo Deutschland“, das wunderbar unkitschige moderne Liebeslied „Tut gut“, das nicht nur „So sweet“ vergessen macht, sondern mit seinem Seitenhieb gegen die Sauferei auch einen gewissen Kontrapunkt zu den Kiffer-Songs darstellt.

Feines Album, das vor allem auch weit überdurchschnittlich gut mit der Verbindung zwischen deutscher Sprache und Rhythmus, bzw. Flow zu Rande kommt!



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Hallo Deutschland 3:49
2 April bis März 4:05
3 Nie genug (feat. Phenomden) 4:02
4 Freundin 3:31
5 Besser geht's kaum 3:09
6 Allein 3:39
7 Mein Ganja 3:24
8 So sweet 4:01
9 Tut gut 4:08
10 Wir leben laut 3:45
11 Das Mic 3:00
12 High Grade 4:04
13 So wie Ihr 5:42
14 Dancehall Story (Yum Yum Edit) 4:31

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