Musik an sich


Reviews
Toby Mac

Portable Sounds


Info
Musikrichtung: Crossover / Gospel-Soulpop

VÖ: 2007

(Forefront / EMI / Gerth)

Gesamtspielzeit: 48:36

Internet:

http://www.tobymac.com


Bekannt geworden ist Toby Mac mit DC Talk, einer der auf dem säkularen Markt erfolgreichsten christlichen Bands aller Zeiten. Pünktlich zum Re-Release des DC Talk-Top-Albums Jesus Freak anlässlich dessen 10-jährigem Veröffentlichungsjubiläum legt Toby, einer der drei Frontmänner von DC Talk, mit Portable Sounds sein drittes Solo-Album vor.

Auch Portable Sounds gelingt es – wie allen bisher erschienen Solo-Alben aus dem DC Talk-Lager – nicht, die Latte zu reißen, die mit dem DC Talk-Debüt und dessen Nachfolger Jesus Freak aufgelegt wurde. Aber es gelingt Toby Mac wieder deutlich besser als auf dem Vorgängeralbum Welcome to Diverse City zu beweisen, dass er überdurchschnittlich gut in der Lage ist, Gefühl und Crossover-Power miteinander zu verbinden.

Wer in besonderem Maße auf die Power steht, könnte von den tragbaren Klängen enttäuscht sein, denn die ganz heftigen Sounds, die man von Debüt z.B. in der Form von „Get this Party started“ kennt, sind hier nicht zu finden; schmeichelnder Soul-Pop dafür umso häufiger.

Drei Mal trifft Mac auf diesem Album voll ins Schwarze. Der einzige Ausfall ist mit 1 Minute 12 locker zu verschmerzen.
„Boomin'“ ist eine kräftige Crossover-Nummer, die daran erinnert, dass die Band den Weg zum himmlischen Jerusalem kennt und davon in ihren Songs erzählt. Textliche Anspielungen schlagen den Bogen zum Vorgänger-Album Diverse City und machen den Titel zum Quasi-Titelsong.
„Suddenly“ ist wesentlich Teenie-mäßiger als der Mac-Schnitt. Die Skater Punk-Atmosphäre lässt an Bands wie MxPx denken. Die Streicher im Hintergrund geben der Nummer einen hymnischen Charakter.
“No ordinary Love” ist flotter Crossover-Pop mit leicht orientalischen Rhythmen und einer souligen Frauenstimme.

Außerdem sollte man den Schlusstrack “Lose my Soul” erwähnen, der mit Kirk Franklin einen Hochkaräter als Gast zu verzeichnen hat.
Das Stück beginnt extrem soft als fast kitschiger Schmeichler. Franklins Raps, recht hymnische Parts und die heiße Stimme von Mandisa Afterparty machen das Stück aber zum Juwel.
Inhaltlich erinnert das Psalm-artige Gebet an das 13. Kapitel des ersten Korintherbreifs, in dem Paulus predigt, was hülfe es, wenn ich die Welt gewänne, aber die Seele verlöre.

Damit sind wir bei den Texten, einer Mischung von Gebeten, Predigten und Reflexionen über den Glauben. Die „fromme“ Ausrichtung Macs ist unübersehbar. Weltzugewandte Sorge um die Einheit der Welt (“One World“) ist aber ebenso zu erkennen, wie seelsorgerliches Verständnis für gebrochene Herzen („Suddenly).

Fazit:
Auch wenn das Hitpotenzial dieser Scheibe nicht so groß ist, wie auf den beiden ersten DC Talk-Alben. Größere Beachtung auch in den „weltlichen“ Medien wäre mehr als verdient.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1One World (feat. Siti Monroe) 3:51
2Made to love 3:51
3Boomin' (Opera Trip) 4:03
4I'm for you 3:48
5Face of the Earth (Chuck @ Artist Development) 4:39
6No ordinary Love (feat. Nirva Dorsaint-Ready) 3:18
7Ignition 3:54
8Hype Man (TruDog '07) 1:41
9Suddenly 3:40
10All in (Letting go) (Mr. Talkbox) 4:34
11Feelin' so fly 3:50
12No Signal 1:12
13Lose my Soul (feat. Kirk Franklin & Mandisa Afterparty) 6:17

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>