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FEIST - Der Song ist die Basis



Let it Die war das Überraschungsalbum des Jahres 2004. Eine Platte, so wehmütig wie der vergehende Sommer. Leichte, aber nicht leichtgewichtige Songs, denen Feists heller Sopran eine kühle, aber nicht unterkühlte Erotik einflüsterte.

Jetzt geht der von Gonzales und Renaud Letang (Manu Chao) clever gepimpte Wiedergänger-Pop von Leslie Feist in die zweite Runde. Open Season ist die logische Fortsetzung und Ergänzung des Vorgängers. Gonzales' pure Pianoversion von "One Evening" und die reduzierte Lagerfeuervariante des Bee Gees-Covers "Inside + Out" zeigen das Fundament: Der Song als solcher ist und bleibt die Basis der Musik von Leslie Feist. Die Remixe dagegen führen vor, was noch alles in diesem Werk steckt - man muss nur weit genug gehen wollen. Das beste Beispiel sind die vier Versionen von "Mushaboom". Feists alter Kumpel Mocky erinnert mit einem fingerfertigen "Just an Illusion"-Zitat an das 80s-Trio Imagination. K-OS setzt bei der selben Nummer auf eine kräftige Beatbox, Rap und Handclap-Rhythmen, auf die selbst Pharrell Williams stolz wäre. Renaud Letang und Jason Beck legen gleich zweimal Hand an. Schon der erste Versuch macht "Mushaboom" gehörig Beine. Zum guten Schluss dreht das Duo den Songs so durch die Mühle, das ein reiner Dancetrack daraus wird.

Als Sahnehäubchen bietet Open Season außerdem drei Gastauftritte, die Leslie Feist auf den Alben anderer hatte und die hier zusammen geführt werden. Neben dem Gonzales-Duett "Lovertits" und "The Simple Story" an der Seite der Gainsbourg-Muse Jane Birkin gehört dazu "Snow Lion" mit Readymade F.C. - lasziv, geheimnisvoll und mit wunderbar perlenden Harfen verziert. Kollaborationen wie diese zeigen: Das Ganze ist eben mehr als nur die Summe seiner Teile. Dem Vernehmen nach arbeitet Leslie Feist mit dem Techno-Produzenten Jamie Lidell bereits an neuem Material. Man darf gespannt sein, was da noch auf uns zu kommt.

[Universal]
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