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Reviews
Diverse (Spanische Musik des 16. und 17. Jh, (Moreno)

Música en el Quijote


Info
Musikrichtung: Ensemblemusik der Renaissance

VÖ: 01.04.2005

Glossa / Note 1
CD DDD (AD 2004) / Best. Nr. GCD 920207


Gesamtspielzeit: 72:24



DIE MELANCHOLIE DES DON QUIJOTE

Der Roman der Romane: Miguel de Cervantes’ Don Quijote ist offenbar nicht nur ein unsterblicher Schmöker für Lesesüchtige und eine unerschöpfliche Fundgrube für Literaten, sondern auch eine Inspirationsquelle für Musiker. Selbst wenn sich den zahllosen musikalischen Anspielungen im Buch selten ein konkretes Stück zuordnen lässt, so kann man doch aus den reichhaltigen Quellen jener Zeit die passenden Takte auswählen. Weshalb sich auf dieser Platte José Miguel Moreno und Orphénica Lyra nun für dieses oder jenes Stück entschieden haben, bleibt allerdings im Dunkeln – die Textbeilage nennt keine Referenzen aus dem Buch. Wahrscheinlich wird nur der kundige Leser entsprechende Passagen aus dem Quijote hinzufantasieren können.
Den übrigen bleibt immerhin die wirklich schöne Musik. Trotz der kleinen Besetzung – drei Sänger, fünf Instrumentalisten – ist das Programm sehr abwechselungsreich: Lebhafte Tänze, volkstümliche Lieder, melancholische Balladen und ergreifende Soli ergeben eine ideale Mischung aus U- und E-Musik (was in jener Zeit meist dasselbe ist).

Obwohl die Charaktere der einzelnen Stücke sich deutlich unterscheiden, präsentiert sie Orphénica Lyra in einem relativ einheitlichen Stil und betont auch bei den anonymen Kompositionen stets den Kunstcharakter. Bei ergreifenden Stücken wie Madre, la mi madre oder der Romance de Don Gayferos, bei denen die Zeit stillzustehen scheint, ist das allerdings auch wirklich angemessen. Doch schlagen selbst die rustikalsten Tänze und ausgelassensten Liedchen nie über die Stränge. Mit kultiviertem Ton und viel Liebe zum Detail wird hier musiziert, nicht ohne Spannung, aber auch nicht mit jenem iberischen Feuer, das man vielleicht erwarten würde.
Als Gesamtkonzept geht dieser bei aller Emotionalität angenehm klischeefreie Ansatz allerdings überzeugend auf. Dabei scheint mir dann allerdings weniger ein authentischer „Soundtrack“ zum Buch herausgekommen zu sein (so das Label auf seiner Homepage). Vielmehr gelingt es dem Ensemble, der bewegenden Tragikomik und Melancholie des Don Quijote in der Musik dieser Zeit auf die Spur zu kommen.



Georg Henkel



Trackliste
1Luys MILÁN: Pavana VI
2ANÓNIMO: Al alva venid
3Juan ARAÑÉS: Chacona
4Luys MILÁN: Romance de Durandarte
5Alonso MUDARRA: Gallarda
6Francisco GUERRERO: Prado verde y florido
7ANÓNIMO: Qué me queréis, caballero
8ANÓNIMO: Romance de Don Gayferos
9Antonio MARTÍN Y COLL: Canarios
10ANÓNIMO: Madre, la mi madre
11ANÓNIMO: Ay luna que reluces
12ANÓNIMO: Jácaras
13Alonso MUDARRA: Fantasía X, sobre la folía
14Luys MILÁN: Romance de Valdovinos
15Antonio MARTÍN Y COLL: Villanos
16ANÓNIMO: Qué bonito niño chiquito
17Alonso MUDARRA: Beatus ille
18Antonio de RIBERA: Romance de Cardenio
19Diego ORTIZ: Recercada segunda
20GABRIEL: De la dulce mi enemiga
21ANÓNIMO: Romance del Marqués de Mantua
22Diego PISADOR: Flérida, para mí dulce
23ANÓNIMO: Al villano se la dan
24Luys de NARVÁEZ: Romance de Conde Claros
25Diego ORTIZ: Recercada octava
26Juan ARAÑÉS: Chacona: A la vida bona
Besetzung

Nuria Rial – Raquel Andueza (Sopran)
Jordi Domenech (Altus)
Fernando Paz (Flöten)
Eligio Quinteiro (Renaissance-Gitarren)
Fahmi Alqhai (Gambe)
Álvaro Garrido (Schlagzeug)
José Miguel Moreno (Ltg., Vihuelas, Barock-Gitarre)



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