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Musik an sich
 
Evanescence - Fallen
(Wind-Up-Records)
Gothic Rock
Cover
Trackliste:
1. Going Under
2. Bring Me To Life
3. Everybody`s Fool
4. My Immortal
5. Haunted
6. Tourniquet
7. Imaginary
8. Taking Over Me
9. Hello
10. My Last Breath
11. Whisper
 

"Nanu, was ist den das ?!? Etwa Nightwish meets Linkin Park, oder was ?", dachte ich mir als in meiner Flimmerkiste das Video zu "Bring Me To Life" lief. Welcher romantisch veranlagte Nu-Metaller nun spekuliert, dass der komplette Longplayer in diesem Stil gehalten ist, den muss ich herb enttäuschen. Evanescene fabrizieren auf "Fallen" Gothik-Rock, der durch geschickt eingesetzte technische Einsprengsel sehr modern klingt und bei dem sich die männlichen Vocals bzw. der Sprechgesang nur auf den eben erwähnten Song bzw. dem Gastauftritt vom 12-Stones Frontkasper Paul McCoy beschränkt. Die restlichen Songs prägt die Stimme der Frontlady Amy Lee, deren Gesicht den Musikkonsumenten Ville-Valo-like schon vom CD-Cover entgegenschaut.

Wo wir gerade bei Vergleichen sind, beschreiben kann man den Sound der Amis als Melange zwischen Lacuna Coil aus Bella Italia und Within Temptation, die bekanntlich im Land von Gouda und Co. beheimatet sind. Sehr europäisch also und so musste ich schon dreimal hinschauen um sicher zu gehen das die Truppe wirklich aus Bill Cintons Heimat Little Rock in Arkansas stammt, wo sie angeblich schon seit Highschoolzeiten zusammen musizieren.

Genug Geographie für heute und zurück zu dem Silberling. Das Album startet mit der fast schon mystischen Gänsehautnummer "Going Under", worauf die allseits bekannte Singleauskopplung "Bring Me To Life" folgt. Weitere Leckerbissen sind das verhältnismässig heftige "Tourniquet", sowie "Whisper" mit dessen einprägsamen Refrain es der Truppe gelingt am Schluss noch einmal mächtig zu punkten. Bis auf die zwei (fast schon zu) ruhig gehaltenen Balladen "My Immortal" und "Hello", die sich nicht wirklich mit den anderen Stücken anfreunden wollen, ist auch über den Rest der Songs nichts negatives zu vermelden und trotz radiokompatibler Dauer jeder Nummer bemühte man sich durch Chöre bzw. Piano-Outros Atmosphäre zu schaffen, was recht gut gelungen ist.

Um aber wieder auf das Anfangs erwähnte Musikvideo zurückzukommen, die Plazierung auf der Hot-Rotation der Musiksender hat sich für die Band auf jedenfall gelohnt, denn dieser Longplayer stieg offiziell auf Platz zwei in die Deutschen Albumcharts ein. Wirklich erfreulich, wenn man bedenkt, was sich sonst dort so für Zeugs tummelt, doch irgendwie auch schade, dass stylistisch ähnlich gelagerten Kapellen wie Lacuna Coil und Nightwish zum Beispiel diese Chance durch fehlendes Videoairplay genommen wird. Vielleicht stört MTVIVA ja, dass die Jungs dieser Gruppen lange Haare haben und nicht aus dem Amiland kommen wie die schnicken Evanesence-Jungs mit ihren hippen Ziegenbärten und Rappermützen. (Oder die von dir genannten Bands sind nicht bei den Majors gesignt, denen die Werbesender MTVIVA ja zum größten Teil gehören... Anm.d.Red.)

MANUEL LIEBLER

15 von 20 Punkte

Internet: www.evanescence.com

 

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