Dark Tenor

Symphony of Light 2

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Info |
Musikrichtung:
Synthie-Pop mit Klassik-Anspruch
 VÖ: 28.03.2025
 (Red Raven / Tonpool)
 Gesamtspielzeit: 46:14
Internet:

http://www.thedarktenor.com
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Das Artwork dieser Dark Tenor-CD hatte mich misstrauisch gemacht und so bin ich mit recht spitzen Fingern an die Symphony of Light 2 herangegangen. Zu Recht, wie sich bald herausstellte. William Billy Andrews (oder sein Management) will sich offenbar in die Phalanx derjenigen einreihen, die Klassik und Pop-Musik crossovern.
Herausgekommen ist dabei eher seichte Pop-Musik, die mit künstlicher Produktion aufgeblasen wird. Mit Klassik hat das nicht viel zu tun. Und der junge Tenor trifft zwar die Töne. Es fehlt ihm aber noch eine ganze Menge Reife, um den Kompositionen auch ein Stück Seele einzuhauchen. Wenn man den Bombast dann Mal zurückfährt, wie beim finalen Weihnachtslied „Winterreise“, wird es geradezu grauenhaft.
Dabei hört sich das Album erst mal gar nicht soo schlimm an. Und das Licht befindet sich hier – mit einer Ausnahme – am Anfang des Tunnels. Nach dem von sehr künstlichen Streichern begleiteten „Alive“ erinnert die Beethoven-Eröffnung von „Bitter sweet Kiss“ kurz an den ELO-Klassiker. Dessen Klasse wird natürlich nicht erreicht, aber das Stück weiß als gelungener Power Pop mit Klassik-Attitüde durchaus zu gefallen. Auch der treibende Prog-Rock „Bumblebee“ hat was. Dann klaut man sich noch etwas Qualität von den Tears for Fears bevor Dark Tenor in Eimern voller Kitsch und hohlem Pathos versinken.
Nur einmal noch gibt es ein Aufatmen. Würde die Erstbegegnung mit Dark Tenor in Form des schwungvollen Synthie-Pops „Gravity of you“ stattfinden, würde Symphony of Light 2 möglicherweise auf dem Einkaufszettel erscheinen. Enttäuschung vorprogrammiert!
Als Studiogast in Top-Kulisse in irgendeiner TV-Show kann man sich Dark Tenor gut vorstellen.
Auf meinem Schreibtisch liegt als Alt-Last noch ein Live-Doppel-Album von Dark Tenor. Das steht jetzt mit hoher Priorität auf der Liste für die Juni-Ausgabe. Mal sehen, ob der blonde Tenor auf der Bühne etwas Leben in den Gesang bekommt.


Norbert von Fransecky


Trackliste |
1 | Alive | 3:43 |
2 | Bitter sweet Kiss | 3:53 |
3 | Bumblebee | 3:18 |
4 | Shout | 5:05 |
5 | The Fight | 3:25 |
6 | You raise me up | 4:23 |
7 | Solveigs Hymn | 5:00 |
8 | Impossible | 4:06 |
9 | To be somebody | 3:37 |
10 | Gravity of You | 3:16 |
11 | This is Home | 3:32 |
12 | Winterreise | 2:55 |
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Besetzung |
 William Billy Andrews (Voc)
Eric Krüger (Keys)
Stefan Henning (Git)
Ilja Lappin (B, Cello)
Sebastian Rupio (Dr)

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